Hubschrauberpilot bei der Bundewehr werden
Die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten bei der Bundeswehr
Die Bundeswehr hat unterschiedliche Hubschraubertypen im Einsatz. Das wiederum bedeutet für dich, dass du deine Ausbildung zum Hubschrauberpiloten bei der Bundeswehr auf verschiedenen Wegen absolvieren kannst. Welche drei Möglichkeiten dir hier zur Verfügung stehen, siehst du hier:
- Hubschrauberpilot Tiger
- Hubschrauberpilot NH90
- Hubschrauberpilot Sea King
In allen drei Fällen bist du im Anschluss an deiner fliegerischen Ausbildung als Offizier tätig. Zwischen den drei unterschiedlichen Hubschraubern gibt es aber deutliche Unterschiede bei der Gestaltung der Aufgaben und Einsätze. Als Hubschrauberpilot Tiger fliegst du den gleichnamigen Kampfhubschrauber. Du bist für ein komplexes Waffensystem verantwortlich und musst hiermit die Truppenteile aus der Luft unterstützen. Beim NH 90 Hubschrauber handelt es sich hingegen um einen Transporthubschrauber, wobei aber auch hier der Einsatz des Waffensystems geübt und angewandt wird. Der Sea King wiederum wird als Marinehubschrauber bezeichnet und kommt unter anderem bei Missionen über dem Wasser zum Einsatz.
Aufgaben als Hubschrauberpilot
Als Hubschrauberpilotin bzw. Hubschrauberpilot der Bundeswehr bist du in erster Linie dann gefragt, wenn bei Einsätzen Unterstützung aus der Luft benötigt wird. Du bist dann dafür zuständig, die jeweilige Mission auszuführen und so deine Truppenteile am Boden zu unterstützen. Ebenso bereitest du als Pilot Flugeinsätze eigenverantwortlich vor und führst diese durch. Gleichzeitig musst du ein Bordbuch oder Wartungsbuch führen, Berichte erstellen und bist für die Ausbildung des fliegerischen Nachwuchses zuständig.
Es ist klar, dass du die Fähigkeiten für diesen Beruf nicht innerhalb kürzester Zeit erlernen kannst. Aus diesem Grund durchläufst du erst einmal eine mehrjährige Ausbildung. Darüber hinaus muss mit der Fachhochschulreife ein duales Bachelor-Studium an der Universität der Bundeswehr München durchgeführt werden.
Voraussetzungen und Bewerbung
Für eine Karriere als Hubschrauberpilotin bzw. Hubschrauberpilot bei der Bundewehr musst du gewisse Voraussetzungen erfüllen und mitbringen, damit du dich für die Laufbahn der Offiziere bewerben kannst:
- Mindestens 17 Jahre alt
- Mindestens die mittlere Reife
- Deutsche Staatsbürgerschaft
- Bereitschaft, bundesweit versetzt zu lassen
- Bereitschaft, an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen
- Als Soldatin bzw. Soldat auf Zeit beträgt deine Dienstzeit in dieser Laufbahn 16 Jahre
Erfüllst du all diese Voraussetzungen und reichst deine Bewerbung ein, durchläufst du zunächst das Auswahlverfahren für Offizieranwärter/-innen am Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr in Köln. Denn Pilot bzw. Pilotin bei der Bundeswehr kann nur werden, wer alle Pflichten und Aufgaben eines Offiziers vorbildlich wahrnimmt und zusätzlich zur Luftfahrzeugführerin oder zum Luftfahrzeugführer geeignet ist.
Der Einstellungstest für den fliegerischen Dienst
Der Einstellungstest für die Hubschrauber Ausbildung bei der Bundeswehr setzt sich aus einem mehrstufigen Auswahlverfahren zusammen. Um als Hubschrauberpilotin oder Hubschrauberpilot eingestellt werden zu können, müssen die Bewerberinnen und Bewerber insgesamt drei Phasen im Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen. Die erste Phase besteht aus dem Einstellungstest für Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter. Das Auswahlverfahren setzt sich mit der Phase zwei, welche in Fürstenfeldbruck am Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin stattfindet, fort. Hier warten psychologische und medizinische Tests auf die Bewerbenden. Die letzte und dritte Phase überprüft die fliegerischen Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerber anhand von Trainingsflügen am Flugsimulator.
Tipps und Empfehlungen
- Setze dich mit den beruflichen Zielen bei der Bundeswehr auseinander und mache deine Schwächen und Stärken aus.
- Stelle sicher, dass du körperlich fit bist, da die Bundeswehr auch eine medizinische Untersuchung durchführt. Eine gute körperliche Verfassung ist für die Pilotenausbildung von großer Bedeutung.
- Das Auswahlverfahren umfasst kognitive Herausforderungen wie Matheaufgaben, räumliches Vorstellungsvermögen und logisches Denken. Übe diese Fähigkeiten, um deine geistigen Fähigkeiten zu schärfen.
- Sammle, wenn möglich, Erfahrungen im Bereich der Luftfahrt oder des Fliegens. Dies kann dir ein besseres Verständnis für die Anforderungen des Berufs geben.
- Bereite dich auch mental auf den Pilotentest vor, indem du mit Stressbewältigungstechniken und mentaler Stärke arbeitest. Eine positive Einstellung und Selbstvertrauen können sich positiv auf deine Leistung auswirken. („Neuronation“, „Gehirnjogging“)
- Für eine optimale Vorbereitung empfehlen sich die Online-Testtrainer für das schriftliche, psychologische und fliegerische Auswahlverfahren.
Wie viel verdient ein Hubschrauberpilot?
Das Gehalt eines Piloten bei der Bundeswehr ist abhängig vom Dienstgrad. Die Flieger haben üblicherweise den Rang eines Hauptmanns (Besoldungsgruppe A11 / A12), eines Majors (Besoldungsgruppe A13) oder eines Oberstleutnants (Besoldungsgruppe A14 / A15). Die Besoldung steigt je nach Dienstdauer und umfasst insgesamt acht Stufen. Somit kann das Bruttogrundgehalt eines Hubschrauberpiloten monatlich zwischen 3.652,61 Euro (Besoldungsgruppe A11, Stufe 1) und 7.251,40 Euro (Besoldungsgruppe A15, Stufe 8) liegen. Um in Stufe 8 aufzusteigen, ist eine Dienstzeit von 23 Jahren erforderlich.
Das Nettogehalt für Bundeswehrpiloten liegt zwischen 2.045 Euro und 3.385 Euro. Zusätzlich zum Grundgehalt aus der Besoldungstabelle können weitere Zulagen, beispielsweise für Kinder oder die Übernahme bestimmter Ämter, hinzukommen. Soldaten und Soldatinnen im Auslandseinsatz erhalten den sogenannten „Auslandsverwendungszuschlag“, der aktuell in der höchsten Stufe bei 145 Euro pro Tag liegt. Piloten und Pilotinnen verdienen daher angemessen bei der Bundeswehr, müssen jedoch auch eine anspruchsvolle Ausbildung absolvieren und regelmäßige Fitnesschecks durchlaufen, bei denen ihre Flugtauglichkeit überprüft wird.
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