Dienstgrade der Bundeswehr: Heer, Luftwaffe & Marine
Dienstgrade und Dienstgradgruppen der Bundeswehr
Gemäß Zentraler Dienstvorschrift A-1420/24 „Dienstgrade und Dienstgradgruppen“ gliedern sich die Dienstgrade der Bundeswehr in sieben Dienstgradgruppen: Mannschaften, Unteroffiziere ohne Portepee, Unteroffiziere mit Portepee, Leutnante, Hauptleute, Stabsoffiziere und Generale. Dabei sind die Mannschaften die niedrigsten Dienstgrade und steigen hierarchisch bis zu den Generalen an. Bei Heer und Luftwaffe sind die Dienstgrade identisch. Bei Marineuniformträger gelten abweichende Dienstgradbezeichnungen, welche wir individuell aufgelistet haben. Ebenso sind die Dienstgradbezeichnungen der Sanitätsoffiziere gesondert dargestellt.
Neue Dienstgrade bei der Bundeswehr: Korporal & Stabskorporal
Um die Mannschaftslaufbahn für die Zukunft noch attraktiver zu machen, hat die Bundeswehr zwei neue Dienstgrade eingeführt. Die neuen Dienstgrade Korporal und Stabskorporal können in der Mannschaftslaufbahn im Dienstgrad Oberstabsgefreiter erhalten. Dafür müssen sie jedoch bereits mindestens drei Jahre als Soldatin oder Soldat auf Zeit im Dienstgrad des Oberstabsgefreiten gedient haben. Im Pilotprojekt Anfang Oktober 2021 werden die ersten 1.000 neuen Dienstposten besetzt. Bis Anfang April 2022 sollen es dann 1.400 insgesamt sein. Vorgesehen ist, bis 2031 auf 5.000 Dienstposten aufzustocken.
Dienstgrade der Mannschaften
Die Laufbahn der Mannschaften sind die niedrigste Dienstgradgruppe der Bundeswehr und für Bewerbende mit und ohne berufliche Qualifikation vorgesehen. Die Rekrutinnen und Rekruten der Mannschaftslaufbahn beginnen mit dem Einstiegsdienstgrad, die von der jeweiligen Teilstreitkraft oder Truppengattung abhängig ist, wie z. B. Schütze, Flieger und Matrose sowie Grenadier, Funker, Jäger oder Pionier. Die nachfolgenden höheren Dienstgrade sind dann im Heer, in der Luftwaffe und bei der Marine gleichgestellt. Im weiteren Verlauf deiner Laufbahn kannst du dann vom Schützen zum Gefreiter, Obergefreiter, Hauptgefreiter, Stabsgefreiter, Oberstabsgefreiter, Korporal und Stabskorporal werden, wenngleich die vier letztgenannten Dienstgrade nur von Soldatinnen und Soldaten auf Zeit erreicht werden können.
Mannschaften
* Soldat ist der niedrigste Dienstgrad, jedoch selbst keine Dienstgradbezeichnung. Die Bezeichnung des Einstiegsdienstgrads richtet sich nach der Truppengattung. Die Dienstgradbezeichnungen sind: Grenadier, Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Panzerjäger, Kanonier, Panzerkanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Panzerfunker, Schütze, Flieger, Sanitätssoldat und Matrose.
Dienstgrade der Unteroffiziere
Die Laufbahn der Unteroffiziere teilt sich in zwei Dienstgradgruppen der Bundeswehr auf: Unteroffiziere ohne Portepee und Unteroffiziere mit Portepee (Rangabzeichen in Form einer Kordel). Die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere ohne Portepee umfasst den Unteroffizier (Maat) und den Stabsunteroffizier (Obermaat) sowie den Fahnenjunker bei Heer und Luftwaffe. Unteroffiziere mit Portepee bilden die Feldwebellaufbahn und bekleiden die Dienstgrade Feldwebel oder Bootsleute (Marine). Die weiteren Feldwebeldienstgrade in der Unteroffizierslaufbahn sind Ober-, Haupt-, Stabs- und Oberstabsfeldwebel beziehungsweise -Bootsmann für Marineuniformträger.
* Die Dienstgrade Fahnenjunker, Fähnrich und Oberfähnrich werden nur von Offiziersanwärtern durchlaufen.
Dienstgrade der Offiziere
In der Offizierslaufbahn beim Heer und der Luftwaffe gibt es die Dienstgradgruppen Leutnante, Hauptleute, Stabsoffiziere und Generale. Bei der Marine und im Sanitätsdienst unterscheiden sich jedoch die Dienstgradabzeichnungen voneinander. Offiziere sind bei der Bundeswehr die höchsten Dienstgrade, die man erreichen kann. Sie gehen später als Führungskräfte der Bundeswehr hervor und tragen eine hohe Verantwortung. Wer in die Offizierslaufbahn eintritt, muss sich für mindestens 13 Jahre als SaZ verpflichten. Je nach Befähigung haben Zeitsoldaten die Chance, in den Grad der Stabsoffiziere und anschließend (in Ausnahmefällen) in den der Generäle aufzusteigen.
* Der Dienstgrad Stabshauptmann ist den Offizieren des militärfachlichen Dienstes vorbehalten und gleichzeitig Enddienstgrad dieser Laufbahn. Offiziere anderer Laufbahnen können nicht zu diesem Dienstgrad befördert werden.
¹ Der General ist der höchste Rang der Bundeswehr und wird offiziell „Generalinspekteur der Bundeswehr“ (GenInspBw) genannt. Der Generalinspekteur ist truppendienstlicher Vorgesetzter aller Soldaten der Streitkräfte und auch Teil der Leitung des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg).
Sanitätsoffiziere
Dienstgradabzeichen im Überblick
Die Dienstgradabzeichen der Bundeswehr sind sowohl auf dem Dienstanzug, als auch auf dem Feldanzug zu finden und dienen der Darstellung des jeweiligen Dienstgrad. Die Kennzeichnung am Dienst- und Gesellschaftsanzug erfolgt als Schulterklappe und am Feldanzug oder an sonstiger Kampfbekleidung als Aufschiebeschlaufe. Als weitere Kennzeichnung des Dienstgradabzeichens gibt es die Ärmelabzeichen, welche jedoch nur beim Dienstanzug der Marineuniformträger zu finden sind. Nachfolgend sind alle Dienstgrade und Dienstgradabzeichen bei den Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe und Marine dargestellt.
Dienstgradabzeichen und Dienstgrade Lernen
Damit du optimal in die Grundausbildung starten kannst, solltest du bereits vor Dienstantritt die Möglichkeit nutzen und die Dienstgrade der Bundeswehr lernen – vor allem die des Heeres. Dazu kannst du am besten die nachfolgenden Übungstests zu den Dienstgraden nutzen. Des Weitern stellen wir dir zum Lernen der Dienstgrade Merkblätter und Grafiken zum Download bereit.
Hinweis: Da sich die Dienstgrade von Heer und Luftwaffe nur durch die zusätzlichen Schwingen unterscheiden, wird einfachheitshalber zum Lernen der Dienstgrade auf die Schwingen verzichtet.