Der Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum
Organisation und Auftrag des CIR
Was ist der Cyberraum?
Der Cyberraum ist ein virtueller Raum aller weltweit auf Datenebene vernetzten bzw. vernetzbaren informationstechnischen Systeme im weltweitem Maßstab. Dem Cyberraum liegt als globales und öffentlich zugängliches Verbindungsnetz das Internet zugrunde, welches
durch beliebige andere Datennetze ergänzt und ausgeweitet werden kann. Des Weiteren gehören IT-Systeme, die über Datenschnittstellen verfügen, darüber hinaus aber von öffentlich zugänglichen Netzen und dem Internet isoliert sind, dazu.
Was ist der Informationsraum?
Der Informationsraum ist der Raum, in dem Informationen generiert, verarbeitet, diskutiert und gespeichert werden. Dieser spielt auch für die Soldatinnen und Soldaten des Organisationsbereichs CIR eine wichtige Rolle. Denn durch den rasanten und stetig wachsenden Informationsfluss über das Internet, sind Informationen und ihre Verteilung, Wahrnehmung und Interpretation kritische Faktoren im 21. Jahrhundert.
Die Aufgaben des CIR Bundeswehr
- den Schutz und Betrieb des IT – Informationstechnik-Systems der Bundeswehr, sowohl im Inland als auch im Einsatz (Dauereinsatzaufgabe) sicherzustellen
- die Fähigkeiten zur Aufklärung und Wirkung im Cyber- und Informationsraum und entwickeln diese weiter zu stärken
- mit dem Geoinformationswesen der Bundeswehr alle anderen Bereiche der Bundeswehr bei ihrer Auftragserfüllung zu unterstützen
- durch eine enge Zusammenarbeit mit anderen nationalen und internationalen Institutionen zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge beizutragen
- die Cybersicherheitsarchitektur Deutschlands stärken
Ausbildung und Studium als IT-Soldat/in
Die IT-Soldaten bilden das Rückgrat des neu geschaffenen Kommando Cyber- und Informationsraum. Die Ausbildung steht allen deutschen Staatsbürgern offen, die mindestens 17 Jahre alt sind und die Vollschulzeit abgeschlossen haben. Allerdings muss man im Vorfeld das Eignungsfeststellungsverfahren der Bundeswehr bestehen. Auch die Grundausbildung gilt es zu absolvieren. Erst danach beginnt die tatsächliche Ausbildung zum IT-Soldaten bzw. zur IT-Soldatin. Im Anschluss ist man als normaler Mannschaftssoldat aktiv und kann dementsprechend nach Zeit oder durch zusätzliche Fort- und Weiterbildungen in den Soldatenrängen aufsteigen. Im Gegensatz zur Offizierslaufbahn besteht zudem die Möglichkeit, die Bundeswehr nach der Ausbildung zeitnah wieder zu verlassen und in einen zivilen Beruf zurückzukehren.
IT-Studium in der Laufbahn der Offiziere
Zur Ausbildung gehört bei der Offizierslaufbahn ein Studium. Mit diesem beginnen die Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter nach dem Abschluss der Grundausbildung. Mögliche Studiengänge sind:
- Informatik
- Elektrotechnik und Informationstechnik
- Wirtschaftsinformatik
- Technische Informatik
- Kommunikationstechnik
Sie alle werden an Universitäten der Bundeswehr in Hamburg oder München gelehrt. Die Mindestdienstzeit beträgt zunächst 13 Jahre. Im fliegerischen Dienst müssen sich die Offiziere für mindestens 16 Jahre verpflichten.
Studium als Informationstechniker
Wer kein Offizier werden möchte, aber trotzdem einen der Cyber-Berufe bei der Bundeswehr ergreifen möchte, kann sich zum Informationstechniker ausbilden lassen. Auch hier gilt ein Mindestalter von 17 Jahren. Im Gegensatz zur Offizierslaufbahn reicht als schulische Voraussetzung aber die Fachhochschulreife. Abgesehen vom Schulabschluss sind die sonstigen Eckdaten relativ ähnlich zur Offiziersausbildung. Auch Informationstechniker absolvieren erst die Grundausbildung, bevor sie an einer der beiden Bundeswehrhochschulen studieren.
Alternative Weiterbildung und zivile IT-Ausbildung
Um einen der Cyber-Berufe bei der Bundeswehr zu ergreifen, muss man nicht notwendigerweise eine Ausbildung oder ein Studium absolviert haben. Die Bundeswehr bietet für IT-Soldaten auch Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit Hilfe von internen Ausbildungsmaßnahmen werden die Soldaten auf ihren späteren Arbeitsbereich vorbereitet, wobei es nicht unbedingt eine Rolle spielt, was sie ursprünglich studiert haben.
Darüber hinaus bietet die Bundeswehr auch zivile IT-Ausbildungen an. So kann man sich beispielsweise zum Elektroniker, Systemelektroniker oder Fachinformatiker für Systemintegration ausbilden lassen. In diesen Fällen wird man wie ein normaler Azubi in einem Ausbildungsunternehmen behandelt und muss beispielsweise auch keine Grundausbildung absolvieren. Auch kann man im Anschluss an die Ausbildung problemlos zu einem zivilen Arbeitgeber wechseln.
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