Bundeswehr Laufbahnen: Militärische Karriere
Als einer der größten Arbeitgebern Deutschlands, ist die Bundeswehr mit ihren ca. 184.000 Soldatinnen und Soldaten im militärischen Bereich bundesweit in vielen Gemeinden stationiert. Räumliche Nähe und das weite Aufgabenfeld ermöglichen es der Bundeswehr, dich in den unterschiedlichsten Berufsfeldern einzusetzen und auszubilden. Die Bundeswehr kann dir von daher vielfältige und interessante Berufe, sowie aussichtsreiche Karrieren bieten. Welche Bundeswehr Laufbahnen du einschlagen kannst, ist unter anderem von deiner schulischen und beruflichen Ausbildung abhängig.
Bundeswehr Laufbahnen: Die Streitkräfte
Vom freiwilligen Wehrdienst bis hin zum Offizier (m/w), es gibt viele interessante Bundeswehr Laufbahnen wie z.B. die des Sicherungssoldaten, Matrosen, Panzerrichtschützen, Militärpolizisten oder Piloten, die du bei der Bundeswehr einschlagen kannst. Die ca. 184.000 Soldatinnen und Soldaten bilden die Streitkräfte der Bundeswehr und sind auf insgesamt sechs militärische Bereiche verteilt. Sie gehören entweder einer der drei Teilstreitkräfte an – Heer, Luftwaffe und Marine oder sind in einem der Organisationsbereiche – die Streitkräftebasis, der zentrale Sanitätsdienst und Cyber- und Informationsraum tätig. Die militärischen Organisationsbereiche unterstützen mit ihren Fähigkeiten die Teilstreitkräfte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
Das Heer
Die Soldatinnen und Soldaten des Heeres übernehmen unterschiedlichste Aufgaben in Truppengattungen wie Artillerie, Panzertruppe oder Heeresfliegertruppe. Unter anderem werden sie als Aufklärer, Gebirgsjäger, Fallschirmjäger, Kampfmittelspezialisten, Logistikprofis oder Kommandosoldaten eingesetzt. Hierbei handelt es sich um anspruchsvolle aber auch abwechslungsreiche Berufe, die mit körperlichen und geistigen Herausforderungen verknüpft sind.
Truppenstärke
Berufe
Dienststellen
Gründungsjahr
Die Luftwaffe
Die Luftwaffe ist eine der drei Teilstreitkräfte der Bundeswehr und verfügt unter anderem über Flugabwehrraketen, Kampfflugzeuge, Hubschrauber, fliegende Aufklärungssysteme und Transportflugzeuge. Hauptaufgabe der Luftwaffe ist die Überwachung des deutschen Luftraums mit Radarflug- und Leitzentralen. Für die Sicherstellung der Lufthoheit hält sie zudem reaktionsfähige Jagdflugzeugverbände bereit. Aber auch am Boden leisten die Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe wichtige Aufgaben wie zum Beispiel als Fluglotsen, Radarelektronikerinnen, Luftfahrzeugmechaniker, IT-Spezialistinnen, Lufttransportexperten oder Luftwaffensicherer.
Truppenstärke
Berufe
Dienststellen
Flugzeuge & Helikopter
Die Marine
Die Marine verfügt neben Ubooten, Fregatten, Korvetten und Versorgungsschiffen auch über Flugzeuge und Hubschrauber, um die Hoheitsgewässer, die Seegebiete und die Verkehrs- und Handelswege im deutschen Seeraum zu schützen. Darüber hinaus ist die Marine auch an allgemeinen Teilaufgaben der Streitkräfte beteiligt wie zum Beispiel im elektromagnetischen Spektrum bei Kampf und Aufklärung, strategischen Transport, Ausbildung und Übung der Truppen. Bei der Marine arbeiten die Soldatinnen und Soldaten unter anderem als Antriebstechniker/-innen, Schiffsärzte, IT-Spezialisten, Kampfschwimmer, Elektrotechniker/-innen, Schiffsmechaniker/-innen oder Rettungsflieger/-innen.
Truppenstärke
Berufe
Dienststellen
Marineschulen
Die Streitkräftebasis
Die Streitkräftebasis ist ein Teil der Bundeswehr, der als Dienstleiter andere Bereiche wie Heer, Luftwaffe und Marine bei ihren Aufgaben unterstütz. Die Soldatinnen und Soldaten der Streitkräftebasis fassen unterschiedliche Aufgaben von Sicherheitsdiensten bis hin zur Bereitstellung von Waren und Gütern zusammen. Mit ihren Kernkompetenzen wie Logistik, ABC-Abwehr, Ausbildung oder Feldjäger, sind sie zum Beispiel als Personenschützer/-innen, Fahrlehrer, Redakteure, Chemiker oder Hundeführer/-innen im Einsatz.
Truppenstärke
Berufe
Dienststellen
Standorte
Der Sanitätsdienst
Kernaufgabe des Sanitätsdienst ist die Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten im In- und Ausland zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen. Insbesondere für Soldatinnen und Soldaten, die bei Auslandseinsätze gesundheitliche Gefahren ausgesetzt sind, ist der Sanitätsdienst unabdingbar. Neben Ärztinnen und Ärzten, die für die Rundumversorgung auf höchster fachlicher Ebene sorgen, werden viele weitere medizinische Fachkräfte benötigt wie zum Beispiel Notfallsanitäter/-innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen, medizinisch-technische Assistentinnen, Apotheker oder Laborant/-innen.
Truppenstärke
Berufe
Dienststellen
BW-Krankenhäuser
Der Cyber- und Informationsraum
Die Angehörigen des Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum sind dafür verantwortlich Deutschland mit digitalen Mitteln und Fähigkeiten zu verteidigen. Bei den Soldatinnen und Soldaten dreht sich alles um Dimension Information. Sie betreiben und schützen die IT der Bundeswehr, wie im Inland als auch im Einsatz. Die Kernkompetenzen liegen in der Aufklärung und Wirkung im Cyber- und Informationsraum. Zudem unterstützt die CIR mit ihren Geoinformationswesen alle anderen Bereiche der Bundeswehr.
Truppenstärke
Dienststellen
Standorte
Gründungsjahr
Bundeswehr Laufbahnen und Dienstgrade
Die Bundeswehr Laufbahnen gliedern sich hierarchisch nach Dienstgraden. Die Dienstgrade der Bundeswehr zeigen an, welchen Rang Soldatinnen und Soldaten bekleiden und zu welcher Teilstreitkraft oder zu welchem Organisationsbereich sie angehören. Insgesamt gibt es bei der Bundeswehr drei militärische Laufbahnen: die Laufbahn der Mannschaften, die Laufbahn der Unteroffiziere und die Laufbahn der Offiziere.
Die Laufbahn der Mannschaften bildet das Fundament der Streitkräfte in der Bundeswehr und ist mit den vielseitigsten Aufgabenfeldern versehen. Die Soldatinnen und Soldaten tragen zwar hier die niedrigsten Dienstgrade, können aber bei entsprechender Eignung ein Laufbahnwechsel während der Dienstzeit vollziehen.
Die Laufbahn der Unteroffiziere mit Portepee und ohne Portepee bietet für Fachleute jede Menge Möglichkeiten wie keine andere Laufbahn bei der Bundeswehr. Hier sind die Soldatinnen und Soldaten Spezialisten auf ihrem Gebiet und sogenannte Fachunteroffiziere. Für diejenigen, die ihre beruflich erworbenen Kenntnisse bei der Bundeswehr anwenden und weiter ausbauen wollen, ist die Laufbahn der Unteroffiziere bestens geeignet.
Die Laufbahn der Offiziere hat die höchsten Dienstgrade der Bundeswehr und bietet aufregende sowie vielschichtige Tätigkeiten. Die Offiziere (m/w) sind Ausbilder und Führungskräfte mit hoher Verantwortung für ihr unterstelltes Personal und Material. Die Soldatinnen und Soldaten der Offizierslaufbahn können verschiedene Richtungen einschlagen und werden in den Kompanien, auf Schiffen und in Geschwadern eingesetzt.
Mannschaftslaufbahn
Die Laufbahn der Mannschaften sind die niedrigste Dienstgradgruppe der Bundeswehr und für Bewerber/-innen mit und ohne berufliche Qualifikation vorgesehen. Die Rekrutinnen und Rekruten der Mannschaftslaufbahn beginnen mit dem Einstiegsdienstgrad, die von der jeweiligen Teilstreitkraft oder Truppengattung abhängig ist, wie zum Beispiel Schütze, Flieger und Matrose sowie Grenadier, Funker, Jäger oder Pionier. Die nachfolgenden höheren Dienstgrade sind dann im Heer, in der Luftwaffe und bei der Marine gleichgestellt. Im weiteren Verlauf der Mannschaftslaufbahn kannst du dann vom Schützen zum Gefreiter, Obergefreiter, Hauptgefreiter, Stabsgefreiter und Oberstabsgefreiter werden, wenngleich die zwei letztgenannten Dienstgrade nur von Soldaten und Soldatinnen auf Zeit erreicht werden können.
Die Mannschaftslaufbahn gilt im allgemeinen auch als „Beruf auf Zeit“. Soldatinnen und Soldaten in der Laufbahn der Mannschaft, können abhängig von der Teilstreitkraft, sich für zwei bis zwölf Jahren verpflichten und eine Vielzahl an Erfahrungen und Qualifikationen in den in vielfältigen Verwendungen sammeln. Zum Beispiel als Mechaniker/-in, Funker/-in, Kraftfahrer/-in, Rettungssanitäter/-in, Diensthundeführer/-in oder als Bediener technischer Geräte.
Zugangsvoraussetzungen
-
Staatsangehörigkeit: Deutsche oder Deutscher im Sinne Art. 116 des Grundgesetzes
-
Mindestalter: 18 Jahre (17 Jahre mit Einverständnis der Sorgeberechtigten)
-
Schul-/Berufsausbildung: Hauptschule abgeschlossen oder mindestens Vollzeitschulpflicht erfüllt
-
Grundsätzlich gilt für die Laufbahn der Mannschaften ein Verpflichtungszeitraum von mindestens 2 Jahren.
Dienstgrade Mannschaftslaufbahn
Schütze, Flieger, Matrose
Einstiegsdienstgrad
Nato-Rang OR-1
Gefreiter
3 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OR-2
Obergefreiter
6 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OR-3
Hauptgefreiter
12 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OR-3
Stabsgefreiter
36 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OR-4
Oberstabsgefreiter
48 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OR-4
Unteroffizierslaufbahn
Die Laufbahn der Unteroffiziere teilt sich in zwei Dienstgradgruppen der Bundeswehr auf: Unteroffiziere ohne Portepee und Unteroffiziere mit Portepee (Rangabzeichen in Form einer Kordel). Die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere ohne Portepee umfasst den Unteroffizier (Maat) und den Stabsunteroffizier (Obermaat) sowie den Fahnenjunker bei Heer und Luftwaffe. Unteroffiziere mit Portepee hingegen sind Feldwebel oder Bootsleute (Marine), die in ihrer weiteren Unteroffizierslaufbahn noch Ober-, Haupt-, Stabs- und Oberstabsfeldwebel beziehungsweise -Bootsmann werden können.
Unteroffiziere sind gut ausgebildete Spezialistinnen und Spezialisten des Fachdienstes, denn die Laufbahn heißt offiziell: „Unteroffiziere des allgemeinen Fachdienstes“. Sie ist für Bewerber angebracht, die ihr Fachwissen bei der Bundeswehr ausüben und vertiefen möchten. Als Soldat/-in werden Fachunteroffiziere überwiegend für spezielle Tätigkeiten im Truppendienst oder auch im Fachdienst (technischen Bereichen) bei Heer, der Luftwaffe, der Marine, im Sanitätsdienstes oder in der Streitkräftebasis eingesetzt. Als Soldatin bzw. Soldat auf Zeit beträgt die Dienstzeit in dieser Laufbahn 3 bis 12 Jahre.
Zugangsvoraussetzungen
- Staatsangehörigkeit: Deutsche oder Deutscher im Sinne Art. 116 des Grundgesetzes
- Mindestalter: 18 (17 Jahre mit Einverständnis der Sorgeberechtigten)
- Schul-/Berufsausbildung: mindestens Hauptschule abgeschlossen
- Grundsätzlich gilt für die Laufbahn der Unteroffiziere des allgemeinen Fachdienstes ein Verpflichtungszeitraum von 3 bis 12 Jahren. Zusätzlich ermöglicht ein verwertbarer Berufsabschluss die Einstellung mit höherem Dienstgrad mit kürzeren Verpflichtungszeiträumen.
Dienstgrade Unteroffizierslaufbahn ohne Portepee
Schütze, Jäger, Flieger, Matrose, Sanitätssoldat (UA)
Einstiegsdienstgrad
Nato-Rang OR-1
Unteroffizier/Maat
12 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OR-5
Fahnenjunker/Seekadett
12 Monate Dienstzeit
Nato-Rang Student Officer
Stabsunteroffizier/Obermaat
24 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OR-5
Feldwebellaufbahn
Die Laufbahn der Feldwebel gehört zur Dienstgradgruppe der Unteroffiziere mit Portepee. Soldatinnen und Soldaten in der Unteroffizierslaufbahn mit Portepee sind Feldwebel, Oberfeldwebel, Hauptfeldwebel, Stabsfeldwebel und Oberstabsfeldwebel. Die Dienstgrade sind bei den Heeres- und Luftwaffenuniformträgern von gleicher Geltung. Bei der Marine heißen diese Dienstgrade Bootsmann, Oberbootsmann, Hauptbootsmann, Stabsbootsmann und Oberstabsbootsmann. Feldwebel agieren in allen Teilstreitkräften der Bundeswehr: im Heer, bei der Luftwaffe, bei der Marine, in der Streitkräftebasis und auch im Sanitätsdienst.
In der Feldwebellaufbahn sind die Soldatinnen und Soldaten in den Bereichen des Truppendienst und Fachdienst tätig. Insbesondere sind sie jedoch militärische Vorgesetzte die das ihnen unterstellte Personal führt und ausbildet. In den Laufbahnen der Feldwebel sind Talente als militärische Führerin bzw. militärischer Führer gefragt sowie eine hohe und fachliche Expertise, um richtige Entscheidungen treffen zu können. Zudem bietet eine Feldwebellaufbahn spannende und vielseitige Aufgaben: Sie reichen vom Fallschirmsprungeinsatz bis zum Bedienen von Waffensystemen auf Schiffen. Die Dienstzeit in der Laufbahn der Feldwebel beträgt in der Regel 8 bis 13 Jahre.
Zugangsvoraussetzungen
- Staatsangehörigkeit: Deutsche oder Deutscher im Sinne Art. 116 des Grundgesetzes
- Mindestalter: 17 Jahre (mit Einverständnis der Sorgeberechtigten)
- Schul-/Berufsausbildung: mindestens Hauptschulabschluss und eine Berufsausbildung oder einen Realschulabschluss (Mit verwertbarer, anerkannter Berufsausbildung besteht die Möglichkeit zur Einstellung mit höherem Dienstgrad.)
Laufbahn Feldwebel allgemeiner Fachdienst
- Grundsätzlich gilt für die Laufbahn eines Feldwebel im Fachdienst ein Verpflichtungszeitraum von 8 bis 13 Jahren. Zusätzlich ermöglicht ein förderlicher Berufsabschluss die Einstellung mit höherem Dienstgrad und kürzeren Verpflichtungszeiträumen.
Laufbahn Feldwebel im Truppendienst
- Grundsätzlich gilt für die Laufbahn eines Feldwebel im Truppendienst ein Verpflichtungszeitraum von 12 Jahren.
Dienstgrade Feldwebellaufbahn
Feldwebel/Bootsmann
3 Jahre Dienstzeit
Nato-Rang OR-6
Fähnrich/Fähnrich zur See
21 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OF-D
Oberfeldwebel/Oberbootsmann
5 Jahre Dienstzeit
Nato-Rang OR-6
Hauptfeldwebel/Hauptbootsmann
8 Jahre Dienstzeit
Nato-Rang OR-7
Oberfähnrich/Oberfähnrich zur See
30 Monate Dienstzeit
Nato-Rang OF-D
Stabsfeldwebel/Stabsbootsmann
16 Jahre als Unteroffizier mit Portepee
Nato-Rang OR-8
Oberstabsfeldwebel/Oberstabsbootsmann
19 Jahre als Unteroffizier mit Portepee
Nato-Rang OR-9
Offizierslaufbahn
In der Offizierslaufbahn beim Heer und der Luftwaffe gibt es die Dienstgradgruppen Leutnante, Hauptleute, Stabsoffiziere und Generale. Bei der Marine und im Sanitätsdienst unterscheiden sich jedoch die Dienstgradabzeichnungen voneinander. Offiziere sind bei der Bundeswehr die höchsten Dienstgrade, die man erreichen kann. Sie gehen später als Führungskräfte der Bundeswehr hervor und tragen eine hohe Verantwortung. Wer in die Offizierslaufbahn eintritt, muss sich für mindestens 13 Jahre als Zeitsoldat/-in verpflichten. Je nach Befähigung haben die Zeitsoldaten/-innen die Chance, in den Grad der Stabsoffiziere und anschließend (in Ausnahmefällen) in den der Generäle aufzusteigen.
Nach der umfangreichen Ausbildung sind Offiziere in den unterschiedlichen Aufgabenbereichen der militärischen Streitkräfte meist für die Ausbildung, Erziehung und Führung ihnen unterstellter Soldaten und Soldatinnen zuständig. Um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen, sind ein hohes Maß an Menschenkenntnis, fachlicher Kompetenz, erzieherischem Talent und Durchsetzungsvermögen unabdingbar. Außerdem übernehmen Offiziere die hohe Verantwortung der Fürsorge gegenüber ihrem Personal und allen Materialien. Interkulturelle Kompetenz und hervorragende Fremdsprachenkenntnisse sind daher unverzichtbar, um mit verbündeten Streitkräften optimal zusammenarbeiten zu können.
Zugangsvoraussetzungen
- Staatsangehörigkeit: Deutsche oder Deutscher im Sinne Art. 116 des Grundgesetzes
- Mindestalter: 17 Jahre (mit Einverständnis der Sorgeberechtigten)
- Schul-/Berufsausbildung:
1. Allgemeine Hochschulreife oder
2. fachgebundene Hochschulreife oder
3. Fachhochschulreife oder
4. Mittlere Reife und eine anerkannte Berufsausbildung (für den Ausbildungsgang mit integriertem Studium zzgl. Nachweis über die nicht-schulisch erworbene Hochschul-/Fachhochschul-Zugangsberechtigung); - Mindestverpflichtungsdauer: 13 Jahre, 16 Jahre im fliegerischen Dienst, 17 Jahre im Sanitätsdienst.
Dienstgrade Offizierslaufbahn
Leutnante und Hauptleute
Leutnant/Leutnant zur See
3 Jahre Dienstzeit
Nato-Rang OF-1
Oberleutnant/Oberleutnant zur See
2,5 Jahre als Offizier
Nato-Rang OF-1
Hauptmann/Kapitänleutnant
5 Jahre als Offizier
Nato-Rang OF-2
Stabsarzt/Stabsapotheker/Stabsveterinär
mit Approbation/staatlicher Prüfung
Nato-Rang OF-2
Stabshauptmann/Stabskapitänleutnant
15 Jahre als Offizier
Nato-Rang OF-2
Stabsoffiziere
Major/Korvettenkapitän
9 Jahre als Offizier
Nato-Rang OF-3
Oberstabsarzt/Oberstabsapotheker/ Oberstabsveterinär
2 Jahre als Sanitätsoffizier
Nato-Rang OF-3
Oberstleutnant/Fregattenkapitän
13 Jahre als Offizier
Nato-Rang OF-4
Oberfeldarzt/Oberfeldapotheker/ Oberfeldveterinär/Flottillenarzt/ Flottillenapotheker
5 Jahre als Sanitätsoffizier
Nato-Rang OF-4
Oberst/Kapitän zur See
15 Jahre als Offizier
Nato-Rang OF-5
Oberstarzt/Oberstapotheker/ Oberstveterinär/Flottenarzt/ Flottenapotheker
10 Jahre als Sanitätsoffizier
Nato-Rang OF-5
Generale
Brigadegeneral/Flottillenadmiral
Nato-Rang OF-6
Generalarzt/Generalapotheker/ Admiralarzt
Nato-Rang OF-6
Generalmajor/Konteradmiral
Nato-Rang OF-7
Generalstabsarzt/Admiralstabsarzt
Nato-Rang OF-7
Generalleutnant/Vizeadmiral
Nato-Rang OF-8
Generaloberstabsarzt/Admiraloberstabsarzt
Nato-Rang OF-8
General/Admiral
Nato-Rang OF-9
Freiwillige Wehrdienst (FWD)
Seit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 wurde der freiwillige Wehrdienst (FWD) eingeführt. Der FWD gibt interessierten Frauen und Männern die Gelegenheit, die Bundeswehr kennenzulernen, ohne sich langfristig binden zu müssen. Die Verpflichtungszeit für Interessierte reicht von 7 bis 23 Monaten und kann beidseitig in den ersten sechs Monaten (Probezeit) gekündigt werden. Wer den freiwilligen Wehrdienst leisten möchte, muss mindestens 17 Jahre alt sein, die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben und im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft sein. Zudem sollte man die Bereitschaft mitbringen, nach abgeschlossener Ausbildung an Auslandseinsätzen teilzunehmen.
Rund 8.000 Frauen und Männer leisten aktuell freiwillig Wehrdienst und dienen in der Mannschaftslaufbahn. Wie auch jede andere militärische Laufbahn bei der Bundeswehr starten auch die Rekrutinnen und Rekruten des freiwilligen Wehrdienst mit der dreimonatigen Grundausbildung, um erstmal die „Allgemeinmilitärische Grundbefähigung“ zu erlangen. Unabhängig davon welcher Teilstreitkraft die freiwillig Wehrdienstleistende angehören, werden sie im weitesten Sinne zu Infanteristen ausgebildet. Nach der Grundausbildung geht es für die Soldaten und Soldatinnen in ihre Stammeinheit, wo sie für gewöhnlich eine dreimonatige Dienstpostenausbildung absolvieren, um auf ihre zukünftigen Tätigkeiten vorbereitet zu werden. Beispielsweise als Panzergrenadier/-in im Heer, Flugabwehrraketensoldat/-in in der Luftwaffe, Navigationssoldatin/-in in der Marine, Stabsdienstsoldat/-in im Sanitätsdienst oder als Protokollsoldat/-in in der Streitkräftebasis – nach der Grundausbildung gibt es viele Möglichkeiten sich zu spezialisieren.
Bereits während des freiwilligen Wehrdienstes können sowohl die Wehrdienstleistende als auch die Bundeswehr entscheiden, ob eine weitere Verpflichtung angestrebt wird.
Freiwilliger Wehrdienst Gehalt
Als freiwillig Wehrdienstleistender bekommst du ab dem ersten Tag ein Gehalt ausgezahlt. Der sogenannte Wehrsold wurde zudem Seit dem 1. Januar 2020 für die rund 8.000 freiwillig Wehrdienstleistenden angehoben und beträgt nun im untersten Dienstgrad 1.500 €. Das Gehalt im freiwilligen Wehrdienst steigt systematisch nach Dienstgraden bis zum Hauptgefreiten auf 1.900 €. Der Wehrsoldgrundbetrag staffelt sich wie folgt:
Grenadier, Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Panzerjäger, Kanonier, Panzerkanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Panzerfunker, Schütze, Flieger, Sanitätssoldat, Matrose
1.500 € pro Monat
Gefreiter
1.550 € pro Monat
Obergefreiter
1.650 € pro Monat
Hauptgefreiter
1.900 € pro Monat
Bei einer Verwendung im Ausland bekommt der FWDL eine monatliche Auslandsvergütung, die wie folgt ausfällt:
Grenadier, Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Panzerjäger, Kanonier, Panzerkanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Panzerfunker, Schütze, Flieger, Sanitätssoldat, Matrose
305 € pro Monat
Gefreiter
305 € pro Monat
Obergefreiter, Hauptgefreiter
350 € pro Monat
Des Weiteren werden folgende Leistungen gewährt wie die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung, kostenfreie Zugfahrt in der 2. Klasse zwischen Standort und Wohnung sowie ein Entlassungsgeld von 100 € pro Dienstmonat (vorausgesetzt, dass mindestens sechs Monate gedient wurde).
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