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Bundeswehr CAT-Test online üben

CAT-Test

Testumfang: 25 Fragen
Testkategorien: Rechtschreibung, Sprachverständnis, Mathematik, Logik, Konzentration, Wissen
Zeitlimit: 12 Minuten

1 / 25

Kategorie: Logik

Welches Wort ergänzt die Gleichung sinnvoll?

Diagnose : Krankheit = Vernehmung : ?

2 / 25

Kategorie: Mathematik

Wie viel Zentimeter sind 5.000 Mikrometer?

3 / 25

Kategorie: Logik

Welches Wort passt nicht in die Reihe?

4 / 25

Kategorie: Konzentration

Richte alle vier Würfel (siehe Abbildung) nach der höchstmöglichen Augenzahl aus. Welche Kombination bringt das höchste Ergebnis? 

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5 / 25

Kategorie: Logik

Welches Wort ergänzt die Gleichung sinnvoll?

Tee : Alkohol = Medizin : ?

6 / 25

Kategorie: Logik

Welche Vorlage ergänzt sinnvoll das Muster? 

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7 / 25

Kategorie: Logik

Welches Wort passt nicht in die Reihe?

8 / 25

Kategorie: Deutsch

Welches Wort ist korrekt geschrieben?

9 / 25

Kategorie: Konzentration

Zähle alle Buchstaben b, wenn diesem der Buchstabe p folgt. 

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10 / 25

Kategorie: Bundeswehr Wissen

Wer entscheidet über die Durchführung der Auslandseinsätze der Bundeswehr?

11 / 25

Kategorie: Mathematik

Wie viel dm³ Liter fasst der Würfel?

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12 / 25

Kategorie: Logik

Welche Vorlage ergänzt sinnvoll das Muster? 

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13 / 25

Kategorie: Deutsch

Welches Wort ist korrekt geschrieben?

14 / 25

Kategorie: Mathematik

Wie viel fast der Körper?

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15 / 25

Kategorie: Allgemeinwissen

Die deutsche Wirtschaftspolitik orientiert sich am Konzept der sozialen Marktwirtschaft. Was versteht man unter einer sozialen Marktwirtschaft?

16 / 25

Kategorie: Allgemeinwissen

Mit welchem Messgerät wird Druck in Flüssigkeiten und Gasen gemessen?

17 / 25

Kategorie: Mathematik

Für eine Ersparnis von 42.500 € wurden 552,50 € ausgezahlt. Der Zinssatz (360 Tage) betrug für die Geldanlage 6,5 Prozent. Wie viele Tage war das Geld angelegt?

18 / 25

Kategorie: Konzentration

Welcher Würfel passt zur Abbildung?

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19 / 25

Kategorie: Logik

Welche Vorlage ergänzt sinnvoll das Muster? 

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20 / 25

Kategorie: Deutsch

Welches Wort ist korrekt geschrieben?

21 / 25

Kategorie: Deutsch

Welches Wort ist korrekt geschrieben?

22 / 25

Kategorie: Deutsch

Welches Wort ist korrekt geschrieben?

23 / 25

Kategorie: Allgemeinwissen

Welche Formel zur Berechnung des elektrischen Widerstands ist korrekt?

24 / 25

Kategorie: Allgemeinwissen

Was ereignete sich 1949 in Deutschland?

25 / 25

Kategorie: Mathematik

Ein Vermögen von 15.000 € wird zu einem Zinssatz (360 Tage) von 4,5 % angelegt. Wie hoch ist der Zins nach 6 Monaten und 20 Tagen (aufgerundet)?

Die Auswertung deines Testergebnisses läuft.

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Bundeswehr Lexikon

Wer ist eigentlich dieser Biwak und aus welchen Wörtern besteht das Nato-Alphabet? In unserem Bundeswehr Lexikon erklären wir dir die gebräuchlichsten militärischen Begriffe und Bezeichnungen, die du für deinen Start in die Grundausbildung aber auch für den täglichen Dienst wissen musst.

Glossar

0815

0815

Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff „0815“ oftmals mit einem negativen langweiligen Beiklang assoziiert. Aber woher kommt diese Redewendung?

Tatsächlich liegt der Ursprung dieser Redewendung im Ersten Weltkrieg. Hier kam ein Maschinengewehr zum Einsatz, welches den Namen „0-8-15“ trug. Dieses war relativ trainingsintensiv und forderte von den Soldaten ständiges drillmäßiges Training an der Waffe. Da diese Trainingseinheiten sehr schnell monoton und langweilig wurden erhielt das Maschinengewehr, besser gesagt der Name „0-8-15“ oder „08/15“ den heute bekannten „Beigeschmack“.

A

AGA (Grundausbildung)

In der Grundausbildung (GA) – bis Ende 2011 Allgemeine Grundausbildung, kurz AGA, wird dir das Basiswissen für das Leben in der militärischen Gemeinschaft sowie essentielle Ausbildungsinhalte vermittelt. Die in der GA vermittelten Inhalte muss jede Soldatin und jeder Soldat, unabhängig von seiner späteren Verwendung, beherrschen.​ Die Grundausbildung umfasst fünf Themengebiete:

  1. Soldatische Grundfertigkeiten für den Einsatz,
  2. Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Robustheit,
  3. Waffen-, Schieß- und Wachausbildung,
  4. Grundlagen des Sanitätsdienstes, sowie
  5. Innere Führung, Recht und soldatische Ordnung

1. Soldatische Grundfertigkeiten für den Einsatz

Die soldatischen Grundfertigkeiten umfassen Marschformationen, Tätigkeiten des Soldaten bei der Sicherung, Taktik, Leben im Felde, sowie das Fernmeldewesen. Um die gelernten Fähigkeiten zu festigen, wird ein so genanntes Biwak durchgeführt. Hier wird das Gelernte praktisch geübt. Abgeschlossen wird die Grundausbildung durch die so genannte „Rekrutenbesichtigung“. Hier wird jeder Rekrut in allen soldatischen Grundfähigkeiten geprüft.

2. Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Robustheit

Die Verbesserung und der Erhalt der soldatischen Fitness wird in der Grundausbildung durch Joggen, Kraftsport, Märsche oder Military Fitness sichergestellt.

3. Waffen-, Schieß- und Wachausbildung

Die Waffen- und Schießausbildung in deiner Grundausbildung hängt von deiner Grundausbildungs-Einheit und deiner späteren Verwendung ab. Jede Soldatin und jeder Soldat wird standardmäßig am Sturmgewehr der Bundeswehr G36 ausgebildet. Die Ausbildung an der Pistole P8 oder dem Maschinengewehr MG3/MG4 oder MG5 sind nicht immer der Fall. In der Wachausbildung wirst du befähigt in der militärischen Wache eingesetzt zu werden. Dies umfasst eine Rechtsausbildung, Handlungstraining im Streifenrahmen und das Wachschießen.

4. Grundlagen des Sanitätsdienstes

Die Grundlagen des Sanitätsdienstes befähigen dich, deine Kameraden im Falle einer Verwundung zu versorgen.

5. Innere Führung, Recht und soldatische Ordnung

Die Innere Führung umfasst das Verständnis des Soldaten als Staatsbürger in Uniform. Ferner wirst du über deine soldatischen Rechte und Pflichten Informiert – sprich die soldatische Ordnung. Das Grundprinzip von Befehl und Gehorsam sind ebenfalls Bestandteil dieses Ausbildungsabschnittes.

B

Biwak

Das Wort Biwak stammt aus dem niederländischen Wort Biwake, bzw. dem französischen Wort Bivouac. Es bedeutet in etwa so viel wie Aufbau und Betrieb eines Zeltlagers im Freien.

In der Bundeswehr wird das Biwak verwendet, um Inhalte des Gefechtsdienstes oder das Leben im Felde auszubilden. Nach dem Marsch zum Übungsplatz – zu Fuß oder bspw. mit dem Bus – bezieht die übende Truppe den Bereich, in dem das Biwak aufgebaut werden soll, den so genannten Biwakraum. Nach dem Beziehen des Raums werden der Platz der Gruppe, sowie die Stellungen für die Sicherung aufgebaut. Es wird also ein Alarmposten ausgelegt und eingewiesen, die Zelte aufgebaut, eine Feuerstelle geschaffen, Einrichtungen zur Tarnung errichtet und die Stellungen für die Verteidigung ausgehoben und befestigt.

Der Vorteil am Biwak ist, dass Ausbildungen gewissermaßen rund um die Uhr betrieben werden können und somit auch Ausbildungsinhalte vermittelt werden können, die innerhalb der militärischen Liegenschaft (Kaserne) einfach nicht möglich wären.

E

EPA

Um die Soldatinnen und Soldaten auch über mehrere Tage hinweg ohne feste Kantine oder Küche verpflegen zu können, greift die Bundeswehr auf spezielle Essensrationen zurück, so genannte Einmannpackungen, kurz EPA. Ein EPA enthält Nahrungsmittel mit einem Gesamtnährwert von ca. 3.000 kcal. und somit genug Energie für einen Tag. Die Einmannpackungen enthalten Frühstück, Mittagessen sowie Abendessen und werden ergänzt durch Zusatzartikel wie:

  • Müsli,
  • Roggenschrotbrot geschnitten,
  • diverse Brotaufstriche,
  • diverse Konfitüren,
  • Energieriegel,
  • Hartkekse,
  • Schokolade,
  • Kaffee Extrakt,
  • Tee Extrakt,
  • verschiedene Getränkepulver,
  • Kaugummis,
  • Zucker,
  • Speisesalz,
  • Kaffeeweißer,
  • Wasserentkeimungstablette (Chlor),
  • Streichholzbrief, sowie
  • Erfrischungstuch (60% Ethanol) und
  • Hygienepapier.

Der Vorteil des EPA ist die Komprimierung der Verpflegung auf eine kleine Tüte oder einen kleinen Karton, was das Mitführen der Verpflegung im Rucksack erleichtert. Außerdem ist die Einmannpackung laut Hersteller bis zu 10 Jahre haltbar, nach eigener Erfahrung sogar deutlich länger. ​Das EPA ist zwar keine Sterneküche, jedoch sehr praktisch und nahrhaft.

F

Formaldienst

Der Formaldienst der Bundeswehr umfasst Benehmen und Gepflogenheiten in der militärischen Gemeinschaft, die für den täglichen Dienstalltag unerlässlich sind. Er wird – abgesehen vom Wachbattailon – hauptsächlich in der Grundausbildung durchgeführt und ausgebildet. Enthalten im Formaldienst sind der militärische Gruß, die Meldung an einen Vorgesetzten, sowie das Antreten und Marschieren in verschiedenen Formationen.

Gerade in der Grundausbildung ist der Formaldienst für Rekrutinnen und Rekruten wichtig, da diese bei ihrem feierlichen Gelöbnis in Formation auf die Gelöbnisfläche marschieren und während des Gelöbnisses in dieser Formation verbleiben. Außerdem kommt die Soldatin und der Soldat immer wieder in eine Situation, in die er sich gemäß der Formaldienst-Ordnung verhalten muss. Beispielsweise, wenn sie/er sich in einem Dienstzimmer (Büro) eines Vorgesetzten meldet oder befördert wird und aus der Formation heraustritt.

G

Gelöbnis

Das feierliche Gelöbnis ist für die Rekrutinnen und Rekruten der Höhepunkt der Grundausbildung. Beim feierlichen Gelöbnis geloben und schwören die Rekrutinnen und Rekruten, der Bundesrepublik Deutschland durch ihren Dienst in der Bundeswehr zu dienen. An diesem Tag werden die Familien und Freunde eingeladen am Gelöbnis teilzunehmen und den feierlichen Anlass gemeinsam mit den Soldatinnen und Soldaten zu feiern. Der Wortlaut des Gelöbnisses, der den Rekrutinnen und Rekruten vorgesagt wird und den sie anschließend wiederholen lautet:

Freiwillig Wehrdienstleistende (FWDL)

„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“

Der Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ kann gesprochen werden, muss aber nicht.

Soldaten auf Zeit (SaZ)

„Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“

Der Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ kann gesprochen werden, muss aber nicht.

Nach dem feierlichen Gelöbnis ist es den Soldatinnen und Soldaten erstmalig gestattet, in Uniform nach Hause zu fahren.

H

Hindernisbahn

Die Hindernisbahn (HiBa) ist eine militärische Ausbildungsanlage, die genutzt wird, um die Soldatinnen und Soldaten sowohl körperlich als auch mental zu trainieren. Die Hindernisse fordern die Ausdauer, Kraft, Kraftausdauer, Beweglichkeit, sowie Schnelligkeit und Koordination. Besonders die Arbeit im Team kann hier trainiert werden. Zuerst kann die Hindernisbahn im Team überwunden werden, wodurch der Zusammenhalt und die Unterstützung der anderen Teammitglieder gestärkt wird. Anschließend überwinden zwei Teams gleichzeitig die HiBa, wodurch ein Wettkampf entsteht, was wiederum die Einsatzbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten erhöht und das Training verbessert. Letztlich überwinden die Soldatinnen und Soldaten die Bahn mit immer mehr Ausrüstung, um die Fitness und den Umgang mit der persönlichen Ausrüstung für den Gefechtsdienst zu schulen.

I

IGF (Individuelle Grundfertigkeiten)

Der militärische Dienst fordert verschiedenste Fähig- und Fertigkeiten. Bereits in der Grundausbildung werden die individuellen Grundfertigkeiten, kurz IGF, zum ersten Mal vermittelt. Diese gilt es jedoch durch Wiederholung im Kopf zu behalten und anwenden zu können. Damit jede Soldatin und jeder Soldat, unabhängig von Dienstzeit, Verwendung oder Dienstgrad, diese Fertigkeiten beherrscht, ist das Prüfen und Bestätigen der individuellen Grundfertigkeiten jährlich Pflicht.

Die IGF-Leistungen umfassen:

  • Sportleistungen (geprüft durch BFT und SGT)
  • Schießleistungen (geprüft durch das IGF-Schießen)
  • Gefechtsdienstleistungen (geprüft durch einen 6km, 9km oder 12km Marsch)
  • ABC-Abwehrleistungen (geprüft durch eine Wiederholungsausbildung)
  • Sanitätsleistungen (geprüft durch eine jährliche, bzw. zweijährliche Wiederholungsausbildung)
  • Schwimmleistungen (geprüft durch das Kleiderschwimmen)
K

Kameradschaft

Gemäß § 12 des Soldatengesetzes ist jede Soldatin und jeder Soldat zur Kameradschaft verpflichtet. Dieses besagt, dass der Zusammenhalt in der Bundeswehr im wesentlichen auf der Kameradschaft beruht. Alle Soldatinnen und Soldaten sind verpflichtet, die Würde, die Ehre und die Rechte des Kameraden zu achten und ihm in Not und Gefahr beizustehen. Das schließt gegenseitige Anerkennung, Rücksichtnahme und Achtung fremder Anschauung ein. Dieser Zusammenhalt wird ab dem ersten Tag der Grundausbildung gelehrt und stellt in nahezu jeder Verwendung der Bundeswehr eine entscheidende Rolle.

N

NATO Alphabet

In der Bundeswehr, wie auch in allen anderen Militärs der Welt wird eine gemeinsame Sprache genutzt, um auch unter erschwerten Bedingungen eine einheitliche Kommunikation sicherzustellen. In der NATO und ihren Mitgliedsstaaten, somit auch Deutschland, wird daher das NATO-Alphabet genutzt, um international Koordinaten übermitteln und einheitlich kommunizieren zu können. Hierbei wird jedem Buchstaben des Alphabets ein festes Wort zugeordnet, welches anstelle des einzelnen Buchstabens gesagt wird.

Buchstaben - Code:

  • A – Alpha
  • B – Bravo
  • C – Charlie
  • D – Delta
  • E – Echo
  • F – Foxtrott
  • G – Golf
  • H – Hotel
  • I – India
  • J – Juliet
  • K – Kilo
  • L – Lima
  • M – Mike
  • N – November
  • O – Oscar
  • P – Papa
  • Q – Quebec
  • R – Romeo
  • S – Sierra
  • T – Tango
  • U – Uniform
  • V – Victor
  • W – Whiskey
  • X – X-Ray
  • Y – Yankie
  • Z – Zulu

Zahlen - Code:

  1. one
  2. two
  3. three – Aussprache ohne „th“: wie „tree“
  4. four – Aussprache ungefähr „fower“
  5. five
  6. six
  7. seven
  8. eight
  9. nine – Aussprache „niner“
  10. one zero

Bereits in den ersten Tagen der Grundausbildung wirst du das Nato-Alphabet auswendig lernen. Es kommt immer dann zum Einsatz, wenn es etwas zu buchstabieren gilt, wie z. B. in der Funkausbildung. Spätestens dann musst das es beherrschen und anwenden können. Es macht daher durchaus Sinn, das Nato-Alphabet bereits vor Beginn der Grundausbildung zu lernen. 

O

Orden und Auszeichnungen

Die Orden und Auszeichnungen der Bundeswehr reichen von der Ehrenmedaille bis hin zu den Ehrenkreuzen in Gold, Silber und Bronze sowie für Tapferkeit. Die Ehrenzeichen sind Ausdruck und Anerkennung für herausragende Leistungen der Angehörigen der Bundeswehr und würdigen außergewöhnlich tapfere Taten unter Einsatz von Leib und Leben genauso wie beispielhafte Pflichterfüllung. 

Das Ehrenzeichen der Bundeswehr

Das Ehrenzeichen der Bundeswehr ist Ausdruck für herausragende Leistungen und ein von der Bundespräsidentin oder dem Bundespräsidenten genehmigtes nationales Ehrenzeichen, welches unter das Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26. Juli 1957 fällt. Das heißt: Nur die Ministerin oder der Minister kann das Ehrenzeichen der Bundeswehr verleihen. Damit ist eine „freihändige“ Vergabe durch Vorgesetzte nicht möglich. Das Ehrenzeichen der Bundeswehr wurde vom damaligen Verteidigungsminister Hans Apel am 12. November 1980 das erste Mal an Soldatinnen und Soldaten sowie ziviles Personal der Bundeswehr verliehen und existiert in fünf Stufen: 

  1. als Ehrenmedaille der Bundeswehr
  2. als Ehrenkreuz der Bundeswehr in Bronze
  3. als Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber
  4. als Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold
  5. als Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit
Ehrenkreuz Bundeswehr Medaillen

Die Ehrenmedaille wird für treue Pflichterfüllung und überdurchschnittliche Leistungen nach einer Dienstzeit von sieben Monaten verliehen. Nach einer Dienstzeit von fünf Jahren gibt es dafür das Ehrenkreuz in Bronze, nach zehn Jahren in Silber und nach 20 Jahren in Gold. 

2008 wurde das Ehrenzeichen der Bundeswehr neben der Tapferkeitsauszeichnung um zwei weitere Sonderformen erweitert: das Ehrenkreuz in Silber mit rotem Rand für herausragende Leistungen, insbesondere hervorragende Einzeltaten ohne Gefahr für Leib und Leben, und das Ehrenkreuz in Gold mit rotem Rand für solche Leistungen unter Gefahr für Leib und Leben.

  • Die Sonderform in Silber wird überwiegend für Rettungstaten und Erste Hilfe in Deutschland verliehen.
  • Die Sonderform in Gold würdigt in der Regel hervorragende Einzeltaten im Auslandseinsatz. 

Übrigens: Die Verleihung des Ehrenkreuzes in der Sonderform Silber mit rotem Rand und Gold mit rotem Rand kann auch ohne das Erreichen einer Mindestdienstzeit erfolgen. 

Noch strenger als bei den Sonderformen in Silber und Gold sind die Voraussetzungen für die Verleihung des Ehrenkreuzes für Tapferkeit. Um die seltene Auszeichnung verliehen zu bekommen, erfordert es bei außergewöhnlicher Gefährdung von Leib und Leben ein mutiges, standfestes und geduldiges Verhalten, mit dem der militärische Auftrag erfüllt wird. Dienstgrade, Dienstzeiten oder andere Fristen spielen dabei keine Rolle.  

Verteidigungsminister Franz Josef Jung stiftet das Ehrenkreuz für Tapferkeit am 13. August 2008. Bundeskanzlerin Angela Merkel händigt die ersten vier Ehrenkreuze für Tapferkeit am 6. Juli 2009 in Berlin aus. Bisher gibt es 28 Inhaber dieses Ehrenzeichens der Bundeswehr, die Mehrzahl sind Infanteristen. Darunter sind auch vier postume Ehrungen. Alle wurden für außergewöhnlich tapfere Taten während des ISAF- Einsatzes (International Security Assistance Force) Einsatzes in Afghanistan verliehen.

Die Einsatzmedaille der Bundeswehr

Die Einsatzmedaille der Bundeswehr wird für die Teilnahme an Auslandseinsätzen verliehen und ist eine Auszeichnung für Angehörige der Streitkräfte. Je nach Dauer des Einsatzes, gibt es die Einsatzmedaille der Bundeswehr in Bronze, Silber und Gold und als Einsatzmedaille „Gefecht“. Verteidigungsminister Volker Rühe zeichnete am 26. Juni 1996 erstmals 26 Soldaten mit einer Einsatzmedaille der Bundeswehr aus. Sie hatten beispielsweise in Bosnien gedient oder an Beobachtungsmissionen der Vereinten Nationen teilgenommen. 

Bis heute gibt es 61 verschiedene Einsatzmedaillen der Bundeswehr für 61 Auslandseinsätze. Diese reichen vom Einsatz in Afghanistan über den Anti-Piraterie-Einsatz der Deutschen Marine am Horn von Afrika, die Katastrophenhilfe der Streitkräfte beim Tsunami in Indonesien, die Rettung von Schiffbrüchigen im Mittelmeer bis zu besonderen Verwendungen einzelner Soldaten und Soldatinnen für die Vereinten Nationen, zum Beispiel im Sudan. Seit Juni 2014 wird auch für anerkannte Missionen eine Einsatzmedaille der Bundeswehr verliehen. Das sind Verwendungen im Ausland oder außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes auf Schiffen oder Booten beziehungsweise in Flugzeugen. Sie zeichnen sich durch Belastungen wie im Einsatz aus.

Voraussetzung für die Verleihung der Einsatzmedaille

Die Voraussetzungen für die Verleihung der Einsatzmedaille der Bundeswehr sind immer die gleichen: Wer mindestens 30 Tage in einem Auslandseinsatz war, bekommt die bronzene Medaille, ab 360 Tagen die silberne und ab 690 Tagen die goldene. Die Einsatzmedaille der Bundeswehr ist ein reines Erinnerungszeichen im Sinn einer Teilnehmermedaille und mit einen reinen Sachwert von etwa vier Euro gering. Dafür ist aber der ideelle Wert für die Ausgezeichneten von hoher Bedeutung. 

Bundeswehr Ehrenzeichen

Voraussetzung für die Verleihung der Einsatzmedaille „Gefecht“

Um die hohe persönliche Gefährdung in Auslandseinsätzen zu würdigen, stiftet Verteidigungsminister Freiherr Karl Theodor zu Guttenberg am 9. November 2010 die Einsatzmedaille der Bundeswehr „Gefecht“. Am 25. November 2010 händigte er diese erstmals postum an die Angehörigen des in Afghanistan gefallenen Hauptgefreiten Sergej Motz aus. Voraussetzung für die Auszeichnung der Einsatzmedaille „Gefecht“ ist, wer mindestens einmal aktiv an einem Gefecht teilgenommen oder unter hoher persönlicher Gefährdung terroristische oder militärische Gewalt erlitten hat, zum Beispiel durch Sprengfallen oder Selbstmordattentäter. Bislang wurden 5.845 Einsatzmedaillen „Gefecht“ verliehen.

P

Portepee

Der Begriff Portepee stammt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie Degentrage oder Fausriemen. Man könnte auch von einem Schalg- oder Schlachtband sprechen. In früheren Zeiten wurde es verwendet, um den Säbel mit der Hand des Kämpfers zu verbinden und somit dem Verlust der Waffe vorzubeugen. Später hat sich das Portepee zu einem Standesabzeichen der Offiziere und höherer Unteroffiziere entwickelt und hält diese Bedeutung bis heute.

Unteroffiziere mit Portepee sind in der Bundeswehr also alle Unteroffiziere ab dem Feldwebel bzw. Bootsmann (Marine) aufwärts. Folglich also Feldwebel (Bootsmann), Oberfeldwebel (Oberbootsmann), Hauptfeldwebel (Hauptbootsmann), Stabsfeldwebel (Stabsbootsmann) und Oberstabsfeldwebel (Oberstabsbootsmann).

T

Truppengattung

Eine Truppengattung ist die Gesamtheit aller militärischen Kräfte innerhalb einer Streitkraft, Teilstreitkraft oder eines militärischen Organisationsbereichs, die vergleichbare Fähigkeiten, Ausrüstung und Ausbildung sowie Aufträge haben. Es gibt zum Beispiel die Panzer-, Artillerie- und Grenadiertruppe. Alle nehmen spezielle Aufgaben zur Erfüllung des gemeinsamen Auftrags wahr. Die Zugehörigkeit der Soldatinnen und Soldaten ist an Waffenfarbe, Barettfarbe, Barettabzeichen und Litze zu erkennen.

U

Uniform

Die Uniform der Bundeswehr hat viele Gründe. Zum einen, ist jede Soldatin und jeder Soldat von Dienst wegen verpflichtet Uniform zu tragen, um einen Korpsgeist zu erschaffen, da alle Soldaten die gleiche Kleidung tragen. Zum anderen ist eine Uniform in der Landesverteidigung oder einem Auslandseinsatz wichtig, damit die kämpfenden Soldatinnen und Soldaten ihren Kombattanten-Status und die daraus folgenden Rechte gemäß des Völkerrechts zuerkannt bekommen. Außerdem dient die Uniform des Soldaten der Tarnung in seiner Umgebung. 

Die Uniform der Bundeswehr ist ein 5-Farb-Flecktarnmuster im Inland (Waldtarnung) und ein 3-Farb-Flecktarn im Auslandseinsatz (Tropentarnung).

V

Verpflichtung

Für jemanden der mit dem Gedanken spielt, in die Bundeswehr einzutreten, ist die damit verbundene Verpflichtung immer ein wichtiger Aspekt, den es zu bedenken gilt. Aber warum verlangt die Bundeswehr überhaupt eine Bereitschaft zur Verpflichtung?

Das Verhältnis zwischen der Bundeswehr als Dienstherr und dem Soldaten ist ein sogenanntes Dienst-und-Treue-Verhältnis. Dies ist etwas anderes als ein einfacher Arbeitsvertrag bei einem zivilen Unternehmen. Da die Bundeswehr eine Soldatin bzw. einen Soldaten in einen lebensbedrohlichen Auslandseinsatz schicken muss, um den Auftrag wahrzunehmen, ist eine festere Bindung als ein jederzeit kündbarer Arbeitsvertrag notwendig. Aus diesem Grund verpflichten sich Soldatinnen und Soldaten für den Dienst in der Bundeswehr.

Die Verpflichtungszeit richtet sich zum einen nach der angestrebten Verwendung und zum anderen nach der eigenen freiwilligen Verpflichtungsbereitschaft.​ Die Verpflichtung wird sowohl schriftlich dokumentiert, als auch durch die Soldatin und den  Soldaten selber beim Feierlichen Gelöbnis gelobt oder geschworen.

W

Waffenfarbe

Die Waffenfarbe kennzeichnet in der Bundeswehr die Zugehörigkeit der Soldaten oder eines gesamten Truppenteils zu einer Truppengattung. Besonders bekannt ist die Unterscheidung der Truppengattung anhand farbiger Kragenspiegel oder Litzen auf den Schulterklappen der Heeresuniformträger. Dies umfasst Soldatinnen und Soldaten der Teilstreitkräfte Heer, Streitkräfte-Basis, Zentraler Sanitätsdienst, sowie Cyber- und Informationraum. Die genaue Unterscheidung ist bei der Kombination der Litzen in Verbindung mit Barettabzeichen und Barettfarben möglich.

Die Zugehörigkeit ist erkennbar anhand folgender Farben:

Barettfarben

  • Grün = Jäger, Panzergrenadiere, Wachbataillon
  • Schwarz = Panzertruppe, Heeresaufklärer
  • Korallenrot = Artillerie, Pioniere, Fernmelder, Fernmelder EloKa, Heereslogistiktruppen, ABC-Abwehr, Feldjäger, Operative Kommunikation
  • Bordeauxrot = Fallschirmjäger, Kommando Spezialkräfte, Fernspäher, Heeresflieger
  • Königsblau = Sanitätsdienst
  • Marineblau = Objektschutz der Luftwaffe, Seebataillon, Multinationale Einheiten, Offizierausbildungseinheiten

Waffenfarben

  • Jägergrün = Infanterie
  • Rosa = Panzertruppe
  • Hochrot = Artillerie
  • Bordeauxrot = ABC-Abwehr
  • Orange = Feldjäger
  • Hellgrau = Heeresflieger
  • Schwarz = Pioniere
  • Mittelblau = Heereslogistiktruppen
  • Königsblau = Sanitätsdienst
  • Zitronengelb = Fernmelder, EloKa und OpKom
  • Goldgelb = Heeresaufklärer
  • Weiß = Musikdienst

Wehrpflicht

Aktuell wird die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die 2011 nach 55 Jahren unter dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ausgesetzt worden war, von allen Seiten aus Politik und Gesellschaft diskutiert. Nach Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine fragen sich nun viele junge Menschen, ob die Wehrpflicht wieder eingeführt wird? Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ist aus aktuellen Anlass nicht erforderlich, so der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn. Die Bundeswehr und ihre Aufgaben hätten sich verändert. „Für den Kampf im Cyberraum, um nur ein Beispiel zu nennen, sind Wehrpflichtige absolut ungeeignet“, erklärte Zorn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir brauchen gut ausgebildetes, in Teilen sogar hochspezialisiertes Personal, um das gesamte Aufgabenspektrum abzudecken.“

  • Aus Sicht des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Eberhard Zorn, ist es aktuell nicht nötig, die Wehrpflicht wieder einzuführen.
  • Die Aufgaben der Bundeswehr hätten sich verändert, erklärte er.
  • Es brauche „gut ausgebildetes, in Teilen sogar hochspezialisiertes Personal“, sagte Zorn – Unterstützung bekommt er von führenden SPD-Politikern.
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