Transportflugzeugpilot bei der Bundeswehr werden
Pilot / Pilotin für Transportflugzeuge
Als Pilotin bzw. Pilot eines Transportflugzeugs wie der C-130J, des A400M, des Seefernaufklärers P-3C Orion oder der P-8A Poseidon meisterst du herausfordernde fliegerische Aufgaben und Einsätze. Du trägst die Verantwortung für eine Crew und die Fracht sowohl während des Bodenbetriebs als auch während des Flugs. Die Vorbereitung und Durchführung der fliegerischen Einsätze erfolgen eigenverantwortlich und in enger Zusammenarbeit mit Partnernationen, sowohl im In- als auch im Ausland. Dabei organisierst du deine Aufgaben eigenständig, insbesondere auch in multinationalen Verbänden, wie zum Beispiel von der Heimatbasis der C-130J in Évreux (FR) aus.
Um den hohen Anforderungen gerecht zu werden, baust du kontinuierlich deine theoretischen und praktischen Kenntnisse aus und stellst dich den körperlichen Herausforderungen in unterschiedlichen Einsatzszenarien. Dein Beruf als Transportflugzeugpilotin bzw. Transportflugzeugpilot bietet eine spannende Karriere mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und erfordert Engagement, Disziplin und die Bereitschaft, dich ständig weiterzuentwickeln, um den Herausforderungen des Berufs gerecht zu werden.
Ausbildung als Transportflugzeugpilot/-in
Die Ausbildung zum Transportflugzeugpiloten bzw. zur Transportflugzeugpilotin erfolgt in der Offizierslaufbahn und erstreckt sich über einen mehrjährigen Zeitraum. Transportflugzeugpiloten müssen eine umfangreiche Flugausbildung durchlaufen und eine hohe Kompetenz im Umgang mit den spezifischen Flugzeugtypen der Bundeswehr entwickeln. Sie müssen über ausgezeichnete fliegerische Fähigkeiten verfügen, um Start- und Landemanöver durchzuführen und sicher durch verschiedene Flugbedingungen zu navigieren. Zusätzlich zu den fliegerischen Fähigkeiten müssen Transportflugzeugpiloten auch in der Lage sein, im Team zu arbeiten, komplexe logistische Aufgaben zu bewältigen und in herausfordernden Situationen kluge Entscheidungen zu treffen. Während dieser Ausbildungszeit nimmst du an verschiedenen Übungen teil und erlernst das Fliegen in einem Simulator.
Aufgaben als Pilot/-in für Transportflugzeuge
Als Pilotin bzw. Pilot eines Transportflugzeugs wie der C-130J, des A400M, des Seefernaufklärers P-3C Orion oder der P-8A Poseidon bist du für die Bewältigung fliegerischer Aufgaben und Einsätze höchster Schwierigkeit verantwortlich. Folgende Aufgaben gehören u. a. zu deinem Tätigkeitsbereich:
- Du sammelst umfangreiche Informationen zur Einsatzlage, zum Flugwetter, zur Flugsicherung, zur Bedrohungssituation und zu eventuellen Besonderheiten im Einsatz.
- Du planst gewissenhaft die Flugstrecke und bereitest das benötigte Kartenmaterial anhand elektronischer Hilfsmittel vor.
- Du führst eine gründliche Vorflugbesprechung mit deiner Besatzung durch, um alle relevanten Aspekte zu klären.
- Du ermittelst präzise Flugleistungsdaten für Start, Steigflug, Reiseflug und Landung, inklusive der Planung von Ausweichflugplätzen.
- Du überprüfst eingehend dein Transportflugzeug, inklusive aller Systeme, und beurteilst die Einsatzfähigkeit deiner Besatzung.
- Du lenkst die C-130J oder den A400M gemäß gültiger Vorschriften, Anweisungen und Befehlen.
- Du achtest sorgfältig darauf, dass der geplante Flugweg und die vorgeschriebenen fliegerischen Verfahren sowohl im Einsatz als auch bei Übungen eingehalten werden.
- Du führst deine Flüge souverän und professionell bei Tag und Nacht durch, sowohl im In- als auch im Ausland.
- Du bist verantwortlich für den sicheren Transport von Fracht und Passagieren in alle Übungs- und Einsatzgebiete der Bundeswehr.
- Du bist auch für medizinische Evakuierungen von Patienten aus Einsatzgebieten mit spezieller Ausrüstung zuständig und gewährleistest dabei höchste Sorgfalt und Präzision.
Voraussetzungen und Bewerbung
Um eine Karriere als Transportflugzeugpilot bzw. Transportflugzeugpilotin bei der Bundeswehr anzustreben und dich für die Laufbahn der Offiziere zu bewerben, sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich, die du erfüllen und mitbringen musst:
- Mindestens 17 Jahre alt
- Mindestens die mittlere Reife
- Deutsche Staatsbürgerschaft
- Bereitschaft, bundesweit versetzt zu lassen
- Bereitschaft, an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen
- Als Soldatin bzw. Soldat auf Zeit beträgt deine Dienstzeit in dieser Laufbahn 16 Jahre
Erfüllst du all diese Voraussetzungen und reichst deine Bewerbung ein, durchläufst du zunächst das Auswahlverfahren für Offizieranwärter/-innen am Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr in Köln. Denn Pilot bzw. Pilotin bei der Bundeswehr kann nur werden, wer alle Pflichten und Aufgaben eines Offiziers vorbildlich wahrnimmt und zusätzlich zur Luftfahrzeugführerin oder zum Luftfahrzeugführer geeignet ist.
Der Einstellungstest für den fliegerischen Dienst
Der Einstellungstest für die Ausbildung zum Transportflugzeugpilot bei der Bundeswehr erfolgt in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Um als Transportflugzeugpilot bzw. Transportflugzeugpilotin eingestellt zu werden, müssen Bewerberinnen und Bewerber erfolgreich drei Phasen im Auswahlverfahren durchlaufen. In der ersten Phase steht der Einstellungstest für Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter an. Das Auswahlverfahren setzt sich in der zweiten Phase fort, die im Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin in Fürstenfeldbruck stattfindet. Hier erwarten die Bewerberinnen und Bewerber psychologische und medizinische Tests. In der letzten und dritten Phase werden die fliegerischen Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerber anhand von Trainingsflügen am Flugsimulator überprüft.
Tipps und Empfehlungen
- Setze dich mit den beruflichen Zielen bei der Bundeswehr auseinander und mache deine Schwächen und Stärken aus.
- Stelle sicher, dass du körperlich fit bist, da die Bundeswehr auch eine medizinische Untersuchung durchführt. Eine gute körperliche Verfassung ist für die Pilotenausbildung von großer Bedeutung.
- Das Auswahlverfahren umfasst kognitive Herausforderungen wie Matheaufgaben, räumliches Vorstellungsvermögen und logisches Denken. Übe diese Fähigkeiten, um deine geistigen Fähigkeiten zu schärfen.
- Sammle, wenn möglich, Erfahrungen im Bereich der Luftfahrt oder des Fliegens. Dies kann dir ein besseres Verständnis für die Anforderungen des Berufs geben.
- Bereite dich auch mental auf den Pilotentest vor, indem du mit Stressbewältigungstechniken und mentaler Stärke arbeitest. Eine positive Einstellung und Selbstvertrauen können sich positiv auf deine Leistung auswirken. („Neuronation“, „Gehirnjogging“)
- Für eine optimale Vorbereitung empfehlen sich die Online-Testtrainer für das schriftliche, psychologische und fliegerische Auswahlverfahren.
Wie viel verdient ein Transportflugzeugpilot?
Das Gehalt eines Piloten bei der Bundeswehr ist abhängig vom Dienstgrad. Die Flieger haben üblicherweise den Rang eines Hauptmanns (Besoldungsgruppe A11 / A12), eines Majors (Besoldungsgruppe A13) oder eines Oberstleutnants (Besoldungsgruppe A14 / A15). Die Besoldung steigt je nach Dienstdauer und umfasst insgesamt acht Stufen. Somit kann das Bruttogrundgehalt eines Transportflugzeugpiloten monatlich zwischen 3.652,61 Euro (Besoldungsgruppe A11, Stufe 1) und 7.251,40 Euro (Besoldungsgruppe A15, Stufe 8) liegen. Um in Stufe 8 aufzusteigen, ist eine Dienstzeit von 23 Jahren erforderlich.
Das Nettogehalt für Bundeswehrpiloten liegt zwischen 2.045 Euro und 3.385 Euro. Zusätzlich zum Grundgehalt aus der Besoldungstabelle können weitere Zulagen, beispielsweise für Kinder oder die Übernahme bestimmter Ämter, hinzukommen. Soldaten und Soldatinnen im Auslandseinsatz erhalten den sogenannten „Auslandsverwendungszuschlag“, der aktuell in der höchsten Stufe bei 145 Euro pro Tag liegt. Piloten und Pilotinnen verdienen daher angemessen bei der Bundeswehr, müssen jedoch auch eine anspruchsvolle Ausbildung absolvieren und regelmäßige Fitnesschecks durchlaufen, bei denen ihre Flugtauglichkeit überprüft wird.
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