Das Medizinstudium bei der Bundeswehr
Medizin bei der Bundeswehr studieren in der Laufbahn der Offiziere
Als Ärztin oder Arzt hast du die Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Soldatinnen und Soldaten an ihrem Einsatzort. Nach deinem Medizinstudium übst du deine Tätigkeit in einer medizinischen Einrichtung der Bundeswehr aus, wo du die Soldatinnen und Soldaten vor Ort untersuchst und behandelst. Dabei kümmerst du dich individuell um erkrankte Soldatinnen und Soldaten und erstellst ärztliche Gutachten. Mit deinem Team sorgst du sowohl im Inland als auch im Ausland für die medizinische Versorgung, um sicherzustellen, dass die Truppe einsatzbereit bleibt.
Deine Aufgaben als Ärztin/Arzt bei der Bundeswehr:
- Du stellst Diagnosen von Erkrankungen und bietest Beratung zu Therapiemöglichkeiten an.
- Du veranlasst Blutabnahmen, -untersuchungen, Röntgenaufnahmen usw.
- Du verschreibst Medikamente und therapeutische Maßnahmen.
- Du erstellst Rezepte, Atteste und Überweisungen.
- Du dokumentierst Befunde und Behandlungen.
- Du führst militärfachliche Beurteilungen durch, um die Einsatzfähigkeit von Soldatinnen und Soldaten zu bewerten.
- Du erstellst Gutachten im Zusammenhang mit Wehrdienstbeschädigungen.
- Du arbeitest im Bereich der präventiven Medizin, insbesondere in den Bereichen Hygiene, Gesundheitsfürsorge und Seuchenbekämpfung.
- Du bietest medizinische Beratung für die Truppenführung an deinem Standort.
- Du bist verantwortlich für das ärztliche Berichts- und Meldewesen.
- Du leitest ein Team von Fachkräften an.
- Du bildest das Sanitätspersonal aus und förderst dessen Weiterbildung.
- Du gewährleistest auch während Auslandseinsätzen die medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten, zum Beispiel bei Patrouillen mit einem gepanzerten Notarztwagen (BAT = Beweglicher Arzttrupp).
Voraussetzung & Bewerbung für das Medizinstudium
Wenn du bei der Bundeswehr Medizin studieren möchtest, dann geht dies nur in Verbindung mit der Offizierslaufbahn und einer Verpflichtungszeit von 17 Jahre. Unabhängig davon, ob du später nach deinem Studium in den Bereichen Humanmedizin, Lebensmittelchemie und Pharmazie, Zahn- oder Veterinärmedizin tätig werden willst, sind die Voraussetzungen, um sich für das Medizinstudium bei der Bundeswehr zu bewerben, gleich.
Folgende Voraussetzungen müssen für das Medizinstudium gegeben sein:
- Staatsangehörigkeit: Deutsche oder Deutscher im Sinne Art. 116 des Grundgesetzes
- Mindestalter: 17 Jahre (mit Einverständnis der Sorgeberechtigten)
- Mindestens die allgemeine Hochschulreife (Abitur)
- Bereitschaft sich bundesweit versetzen zu lassen
- Bereiterklärung an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen
- Erfolgreiche Teilnahme am SanOA Auswahlverfahren (Bestenauslese)
- Die Dienstzeit in der Laufbahn der Offiziere beträgt mit Medizinstudium 17 Jahre
Verlangt die Bundeswehr für das Medizinstudium ein NC (Numerus clausus)?
Ein „Numerus clausus“ (Nc) wird für das Medizinstudium bei der Bundeswehr nicht verlangt. Die Studieneignung erfolgt nach Bestenauslese in einem Auswahlverfahren für Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter. Sollte jedoch die Bewerberzahl (ca. 1.500 jährlich) die Prüfkapazitäten überschreiten, wird anhand der Abiturnoten eine Vorauswahl getroffen und nur die besten Bewerberinnen und Bewerber zum Auswahlverfahren zugelassen. Alternativ kann von der Bundeswehr auch ein Vortest durchgeführt werden.
Welche Bewerbungsfrist gibt es für das Medizinstudium?
Die Bewerbungsfrist für die Offizierslaufbahn endet jährlich am 31.03. Um im gewünschten Einstellungsjahr berücksichtigt zu werden, solltest du deine Bewerbung bis Ende März einreichen. Diese Frist gilt für die Offizierslaufbahn in allen Heeresbereichen der Bundeswehr. Die Einstellung der Sanitätsoffiziersanwärter/-innen (SanOA) erfolgt zweimal im Jahr zum 1. Januar und zum 1. Juli.
AUSWAHLVERFAHREN ZUM SANITÄTSOFFIZIER (SanOA)
Das Auswahlverfahren für SanOA findet im Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr in Köln (ACFüKrBw) statt. In einem dreitägigen Assessment müssen die Bewerberinnen und Bewerber unterschiedlichste Testverfahren durchlaufen und Prüfungen absolvieren. Hier wird vor allem deine charakterliche, psychische und physische Eignung für die Offizierslaufbahn festgestellt. Zu der Eignungsfeststellung gehören neben einem Sporttest auch eine medizinische Untersuchung, PC-Tests, persönliche Gespräche und ein Gruppensituationsverfahren. Das Auswahlverfahren setzt sich u. a. aus folgenden Prüfstationen zusammen:
- CAT-Test
- Persönlichkeitstest am Computer
- Studieneignungstest Sanität (San-Test)
- Sporttest (BFT)
- Ärztliche Untersuchung
- Gruppensituationsverfahren
- Interview
- Studieneignungsprüfgespräch (San-Gespräch)
- Einplanung
Ausführliche Informationen zum Ablauf des Assessments, den einzelnen Prüfstationen und Testinhalten im Auswahlverfahren für die Offizierslaufbahn kannst du hier nachlesen.
Was wird im Studieneignungstest Sanität (San-Test) geprüft?
Der San-Test besteht aus zwei Abschnitten, von denen jeder 20 Fragen umfasst. Der erste Abschnitt befasst sich mit „Quantitative und formale Probleme“ und erfordert eine Bearbeitungszeit von 45 Minuten. Der zweite Abschnitt bezieht sich auf „Medizinisch-Naturwissenschaftliches Grundverständnis“ (Textverständnis) und hat eine Bearbeitungszeit von 40 Minuten. Beide Abschnitte sind den Untertests des TMS (Test für medizinische Studiengänge) ähnlich. Da in der Prüfung definitiv Zeitdruck herrscht, ist es sinnvoll, sich im Voraus mit den Aufgabentypen vertraut zu machen.
Wie läuft das Studieneignungsprüfgespräch (San-Gespräch) ab?
Das San-Gespräch ist die letzte große Hürde im Auswahlverfahren. Hier wird letztendlich von den prüfenden Offizieren entschieden, ob die Studieneignung ohne Bedenken erteilt werden kann. Im Studieneignungsprüfgespräch werden Fragen zur Berufsmotivation und zum Arztberuf selbst gestellt. Auch möchten die Sanitätsoffiziere wissen, wie gut dein medizinischen Grundverständnis ist. Zudem werden Themen aus Biologie und Chemie abgefragt, die auf dem Niveau der Oberstufe liegen, um die Eignung für das Studium zu überprüfen.
Vorbereitung auf das Auswahlverfahren
Tipps und Empfehlungen
- Mit den beruflichen Zielen (Arztberuf) bei der Bundeswehr auseinandersetzen
- Eigene Schwächen und Stärken ausmachen
- Eine gute körperliche Fitness antrainieren
- Diverse Apps („Neuronation“, „Gehirnjogging“)
- Sprechübungen (Rhetorik)
- Online-Testtrainer für schriftliches und psychologisches Auswahlverfahren
Das Auswahlverfahren für die Laufbahn der Offiziere ist anspruchsvoll und mit hohen Anforderungen verbunden. Die Ergebnisse aus dem Assessment dienen als Grundlage für die Zulassung zum Medizinstudium bei der Bundeswehr. Nur wer Topergebnisse erzielt, wird später auch seinen gewünschten Studienplatz erhalten. Eine akribische Vorbereitung auf alle Testteile ist also nicht nur zu empfehlen, sondern ein absolutes Muss, um sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können. Den genaue Ablauf im Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr kannst du hier nachlesen.
Ablauf des Medizinstudiums bei der Bundeswehr
Bei der Bundeswehr bist du in erster Linie Soldat bzw. Soldatin und absolvierst zu Beginn deiner militärischen Laufbahn zunächst einmal die dreimonatige Grundausbildung. Erst nach erfolgreichem Abschluss der Grundausbildung startest du dein Medizinstudium an einer zivilen Universität. Während des Studiums folgst du dem regulären Semester-Rhythmus des üblichen Curriculums, im Gegensatz zum Trimester-Rhythmus, der sonst bei der Bundeswehr üblich ist. Die Regelstudienzeit für das Medizinstudium beträgt üblicherweise 12 Semester, davon fünf Jahre für die theoretische Ausbildung und ein Jahr für die praktische Ausbildung.
Praktika
Jedoch hast du die Verpflichtung, während der Semesterferien Lehrgänge und Truppenpraktika zu absolvieren, um dich auf deine Dienstzeit vorzubereiten. In diesem Zusammenhang handelt es sich um einen einmonatigen Offizierslehrgang während des vorklinischen Abschnitts und ein einmonatiges Truppenpraktikum während des klinischen Abschnitts des Studiums. Diese Praktika ergänzen die bereits absolvierten Pflegepraktika und Famulaturen. Zudem stehen Medizinstudierende bei der Bundeswehr unter einem höheren Zeitdruck als ihre zivilen Kommilitonen. Sie müssen das Studium innerhalb der Regelstudienzeit abschließen. Falls du für dein Medizinstudium mehr als sieben Monate länger benötigst, verlängert sich deine Verpflichtungszeit um ein Jahr. Das gesamte Studium sollte also innerhalb von sechs Jahren abgeschlossen werden.
Standorte
Da die Bundeswehruniversitäten in München und Hamburg keine Medizinstudienplätze anbieten können, findet das Medizinstudium an öffentlichen Universitäten statt. Die Bundeswehr kann grundsätzlich Studienplätze an allen staatlichen Universitäten mit Medizinstudiengängen vergeben. Das bedeutet, dass du deine Seminare an den üblichen Hochschulen wie alle anderen Studierenden besuchst. Im gesamten Bewerbungsverfahren für das Medizinstudium bei der Bundeswehr werden Punkte gesammelt. Studienbewerberinnen und -bewerber mit einer besonders hohen Punktzahl haben eine große Wahrscheinlichkeit, an ihrer Wunschuniversität angenommen zu werden.
Dienstantritt und Facharztausbildung
Nach Abschluss des Studiums absolvierst du eine postuniversitäre modulare Ausbildung (PumA), die sechs Monate dauert. Ihr Ziel ist es, dich nach dem Studium wieder in den militärischen Dienst zu integrieren und dich auf eine klinische Tätigkeit vorzubereiten. Du beendest das Studium mit dem Rang eines Sanitätsoffiziers oder einer Sanitätsoffizierin. Im Anschluss wirst du in eines der fünf Bundeswehrkrankenhäuser zur weiteren medizinischen Ausbildung versetzt. Theoretisch bietet die Bundeswehr eine Vielzahl von Facharztausbildungen an. Jedoch bedeutet dies nicht automatisch, dass du deine bevorzugte Facharztausbildung erhalten wirst. Die Verfügbarkeit richtet sich nach dem Bedarf der Bundeswehr. So bestehen beispielsweise bessere Chancen, eine Facharztausbildung im Bereich Chirurgie zu absolvieren als im Bereich Kinder- und Jugendmedizin.
Wie viel Gehalt verdient man im Medizinstudium bei der Bundeswehr?
Das Gehalt für Studierende des Medizinstudiums bei der Bundeswehr variiert je nach Dienstgrad und persönlicher Lebenssituation und liegt für Soldaten auf Zeit zwischen ca. 2.045 € und 3.385 € netto. Das Gehalt wird nach dem Bundesbesoldungsgesetz festgelegt und ab dem ersten Tag der Grundausbildung gezahlt. Zudem kannst du als Soldatin bzw. Soldat verschiedenen Zulagen und Vergünstigungen bei der Bundeswehr erhalten.
Kann man sich aus dem Medizinstudium bei der Bundeswehr freikaufen?
Das Medizinstudium bei der Bundeswehr bietet insgesamt viele Vorteile, wie z. B. das Gehalt und insbesondere wenn man aufgrund des Numerus Clausus (NC) keinen anderen Studienplatz erhalten kann. Dennoch ist es wichtig, sich auch der etwaigen Nachteile bewusst zu sein, wie u. a. mögliche Auslandseinsätze oder eben der Verpflichtungszeit von 17 Jahre. Wer hier früher aus der Bundewehr ausscheidet und den Kriegsdienst verweigert, muss ein Teil der Gesamtkosten (knapp 200.000 Euro) für die Ausbildung zum Arzt bzw. zur Ärztin an die Bundeswehr zurückzahlen. Die Höhe der Kosten richtet sich dann nach der bereits abgeleisteten Dienstzeit. Je länger diese absolviert wurde, desto geringer der zu zahlende Betrag, um sich aus der Bundeswehr „freizukaufen“.
Facharztbereiche der Bundeswehr
In der Laufbahn der Offiziere hast du nach Abschluss deines Medizinstudiums vielfältige Möglichkeiten. Alternativ zur Humanmedizin kannst du auch in den Bereichen Lebensmittelchemie und Pharmazie, Zahnmedizin oder Veterinärmedizin tätig werden. So oder so, das Medizinstudium bei der Bundeswehr bietet eine einzigartige Möglichkeit, medizinische Fachkenntnisse mit einer militärischen Karriere zu verbinden und gleichzeitig eine umfassende finanzielle Unterstützung während des Studiums zu erhalten.
Apothekerin / Apotheker
Als Apothekerin bzw. Apotheker trägst du die Verantwortung dafür, dass die umfassenden Vorschriften zur Sicherheit von Lebensmitteln, Arzneimitteln und Medizinprodukten in der Bundeswehr gewährleistet werden. Du sorgst dafür, dass alle Produkte, angefangen vom Nasenspray bis hin zum Verbandsmaterial, fachgerecht gelagert und ausgegeben werden. Zusätzlich leitest du ein Team aus pharmazeutischen Spezialistinnen und Spezialisten, um sicherzustellen, dass die Soldatinnen und Soldaten im In- und Ausland mit den benötigten Arzneimitteln und Medizinprodukten versorgt werden.
Zahnärztin / Zahnarzt
Als Zahnärztin bzw. Zahnarzt bei der Bundeswehr bist du für die Diagnose, Behandlung und Therapie in einer der Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr verantwortlich. Zudem gewährleistest du die zahnmedizinische Versorgung während Auslandseinsätzen. Dir obliegt die Verantwortung für die zahnmedizinische Behandlung der Soldatinnen und Soldaten an deinem Standort. Mit deiner Arbeit leistest du einen wesentlichen Beitrag zur Gewährleistung der Einsatzbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten.
Tierärztin / Tierarzt
Die Gesundheit von Mensch und Tier liegt dir am Herzen. Als Tierärztin bzw. Tierarzt bei der Bundeswehr vereinst du diese Aspekte in deiner Arbeit. Du gewährleistest die Sicherheit von Lebensmitteln durch die Überprüfung von Trinkwasser und Nahrungsmitteln und trägst somit zum gesundheitlichen Schutz deiner Kameradinnen und Kameraden bei. Des Weiteren übernimmst du öffentlich-rechtliche Aufgaben im Bereich des Tierschutzes, der Tierseuchenbekämpfung und -prävention (Veterinary Public Health). Zusätzlich zu diesen Aufgaben gehört auch die Untersuchung und Behandlung von Dienst- und Versuchstieren sowie die Ausbildung und Lehre in deinem Verantwortungsbereich. Du arbeitest in einem tiermedizinischen Team bestehend aus Spezialistinnen und Spezialisten und beteiligst dich an wissenschaftlicher Forschungstätigkeit in einem anspruchsvollen Umfeld.
Wie viel Gehalt verdient man als Arzt/Ärztin bei der Bundeswehr?
Als Truppenarzt/-ärztin wird man beim Bund angestellt und entsprechend dem Bundesbesoldungsgesetz entlohnt. Im Laufe der Karriere erfolgt eine Beförderung in Dienstgraden und eine Gehaltsanpassung entsprechend der Position. Die Gehälter für Ärzte und Ärztinnen der Bundeswehr, die mit den Stellungen ziviler Fachärzte/-ärztinnen vergleichbar sind, sind in den Besoldungsgruppen geregelt und liegen in einem ähnlichen Bereich. Je nach Fachrichtung und Stellung variiert das Gehalt in dieser Position in der Regel zwischen 5.000 und 12.000 Euro brutto pro Monat. Als Bundeswehr-Arzt/Ärztin ist man jedoch von der Sozialversicherungspflicht befreit und profitiert finanziell von der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung. Dadurch entfallen die Beiträge zur eigenen Krankenversicherung.
FAQ
Wie lange dauert das Medizinstudium bei der Bundeswehr?
Die Dauer des Medizinstudiums bei der Bundeswehr entspricht der eines rein zivilen Medizinstudiums und umfasst zwölf Semester (sechs Jahre). Es ist wichtig zu beachten, dass das Studium innerhalb der Regelstudienzeit abgeschlossen werden muss. Wenn du länger als die Regelstudienzeit benötigst, verlängert sich entsprechend deine Verpflichtungszeit bei der Bundeswehr.
Wie lange muss man sich bei der Bundeswehr für ein Medizinstudium verpflichten?
Die Dienstzeit in der Laufbahn der Offiziere beträgt mit Medizinstudium 17 Jahre.
Wird das Medizinstudium gemeinsam mit anderen, zivilen Studierenden absolviert?
Ja. Die Bundeswehr erhält ungefähr 250 von insgesamt 10.000 Medizinstudienplätzen in ganz Deutschland. Diese Plätze werden dann auf verschiedene staatliche Universitäten/Hochschulen verteilt. Für die Bewerberinnen und Bewerber bedeutet dies, dass sie ihr Studium an einer zivilen Universität/Hochschule gemeinsam mit anderen Studierenden absolvieren.
Ist man für die Dauer des des Studiums vom militärischen Dienst freigestellt?
Für die Dauer des Studiums bist du vom militärischen Dienst freigestellt. In den Semesterferien nimmst du jedoch an militärischen Ausbildungen (u. a. Schießtraining) teil.
An welchen Standorten befinden sich die Bundesewhrkrankenhäuser?
Die Bundeswehr betreibt insgesamt fünf Krankenhäuser, die sich in Koblenz, Ulm, Berlin und Hamburg befinden. Die Bundeswehrkrankenhäuser sind nicht nur für die medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten im Inland zuständig, sondern stehen auch der Zivilbevölkerung zur Verfügung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitserhaltung.
Gleichzeitig werden in den Krankenhäusern Fachkräfte für die Aufgaben im In- und Ausland, auch als Einsatzunterstützung bezeichnet, qualifiziert. Durch ihre breite fachärztliche Expertise und ihre enge Anbindung an den Hochschulmedizin-Standard dienen die regionalen Sanitätseinrichtungen und Bundeswehrkrankenhäuser als exzellente Aus- und Weiterbildungszentren. Darüber hinaus sind sie in die regionale Gesundheitsversorgung der Zivilbevölkerung integriert.
Gibt es bei der Bundeswehr auch Möglichkeiten, in den Bereich der medizinischen Forschung einzusteigen?
Ja. Die Forschungsinstitute des Sanitätsdienstes der Bundeswehr widmen sich dem Schutz der Gesundheit und der Behandlung von Krankheiten. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung der Aufgaben des Sanitätsdienstes. Mit ihrer Expertise sind die Bundeswehr Forschungseinrichtungen international anerkannte Partner in der medizinischen Forschung. Die Sanitätsakademie der Bundeswehr in München fungiert als Kompetenzzentrum für medizinische Forschung, Entwicklung und Ausbildung innerhalb der Bundeswehr. Die hohen Qualitätsstandards werden durch zahlreiche Kooperationen mit zivilen und militärischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen auf internationaler Ebene belegt.
Ist im Bereich Sanität auch eine Teilnahme an Auslandseinsätzen möglich?
Ja. Sanitätssoldatinnen und -soldaten nehmen an allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr teil. Dabei sind sie in verschiedenen Einheiten tätig, von fest stationierten Sanitätseinrichtungen bis hin zu mobilen medizinischen Einheiten wie dem Beweglichen Arzttrupp, der die Truppe an jeden Einsatzort begleitet.
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