Military Fitness: So wirst du fit für die Bundeswehr
Military Fitness bei der Bundeswehr
Military Fitness, auch MilFit genannt, hat seinen Ursprung aus den Streitkräften und ist ein Trainingskonzept welches von Soldaten für Soldaten entwickelt wurde. Als fordernder Dienstsport schließt MilFit die Lücke zwischen sportlichem Grundlagentraining und der militärischen Ausbildung. Dabei steht die körperliche Einsatzfähigkeit und -bereitschaft von Soldatinnen und Soldaten unter verschiedenen Anforderungen im Vordergrund. Das Military Fitness Training dient neben der Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit dazu, die Soldatinnen und Soldaten für die besonderen Belastungen eines Einsatzes fit zu machen.
Während des Trainings wird meist Gefechtsbekleidung und militärische Ausrüstung getragen. Dazu gehören der Feldanzug, die Kampfstiefel, der Gefechtsrucksack, die Schutzweste, der Gefechtshelm und Waffen. Die physische Belastung im Military Fitness ist also sehr vielfältig, belastend und äußerst ungewohnt.
Übungen im Military Fitness
Military Fitness bei der Bundeswehr ist ein systematisches, strukturiertes und zielgerichtetes Training, welches aus Übungen und Methoden besteht, die auf Basis sportwissenschaftlicher Grundsätze ausgewählt worden sind. Die meisten MilFit Übungen sind größtenteils recht kurz, aber dafür extrem intensiv und können in der Regel frei von Fitnessstudios und anderen Geräten durchgeführt werden.
Folgende Military Fitness Übungen sind sehr beliebt:
- Liegestütz
- Burpees
- Klimmzüge
- SitUps
- Jumping Jacks
- Mountain Climbers
Besonders diese Übungen sind bei hoher Belastung und kurzen Intervallen äußerst effektiv. Sie bringen dir absolute Fitness, um bei hohen körperlichen Belastungen koordinativ handlungsfähig zu bleiben und militärische Grundfertigkeiten zu erfüllen. Denn die Übungen trainieren jeden einzelnen Muskel und beanspruchen den gesamten Körper.
Was brauchst du für eine gute Bundeswehr Fitness?
In der Grundausbildung liegt der Schwerpunkt auf der Grund- und Einsatzfitness der Soldatinnen und Soldaten für die geforderten Sporttests und den Gefechtsdienst. Für eine Steigerung und dem Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit für den Gefechtsdienst ist jedoch eine etwas andere Fitness als für den normalen Sport nötig. Denn im Gefechtsdienst trägt man keine bequeme Sportbekleidung, sondern militärische Ausrüstung, sprich Gefechtsanzug, Stiefel, Helm, Gepäck, Waffen sowie weitere Ausrüstung für Funk und Verpflegung.
Zudem wirst du während der Grundausbildung mehr marschieren als joggen, länger schleppen als kurzzeitig heben und dich, anders als im Fitnessstudio, durch unwegsames Gelände bewegen. Damit das funktioniert, brauchst du die Mischung aus Ausdauer und robuster Muskulatur – Military Fitness eben!
Tipps und Empfehlungen
- Mit den beruflichen Zielen bei der Bundeswehr auseinandersetzen
- Eigene Schwächen und Stärken ausmachen
- Eine gute körperliche Fitness antrainieren
- Diverse Apps („Neuronation“, „Gehirnjogging“)
- Sprechübungen (Rhetorik)
- Online-Testtrainer für schriftliches und psychologisches Auswahlverfahren
Das Auswahlverfahren für die militärische Laufbahn ist anspruchsvoll und mit hohen Anforderungen an die Bewerbenden verbunden. Nur wer Topergebnisse erzielt, wird später auch seine Wunschverwendung bzw. Studienplatz erhalten. Eine akribische Vorbereitung auf alle Testbereiche ist also nicht nur zu empfehlen, sondern ein absolutes Muss, um sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können.
Sport in der Bundeswehr
Der Sport in der Bundeswehr und die Anforderungen der Bundeswehr selber haben sich im Laufe der Jahre stark gewandelt. Die Soldatinnen und Soldaten müssen heute mehr und unterschiedlicheren Herausforderungen gewachsen sein, als noch in den Anfangsjahren der Bundeswehr. Der weltweite Einsatz unter teilweise extremen klimatischen Bedingungen stellt hohe Anforderungen an die körperliche und physische Leistungsfähigkeit der Soldatinnen und Soldaten. Aus den Aufgaben der Bundeswehr resultieren allgemein militärische, körperliche Anforderungen. Eine Soldatin und ein Soldat muss in der Lage sein, grundlegende militärische Fertigkeiten abzurufen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Truppengattung, Dienstgrad oder Dienstposten.
Fit für die Grundausbildung: Basistrainingsempfehlung für zukünftige Soldatinnen und Soldaten
Sportausbildung als Pflichtprogramm
Ob sie wollen oder nicht, für Soldatinnen und Soldaten ist die Sportausbildung Pflicht, um für die Bundeswehr körperlich leistungsfähig zu sein und zu bleiben. Laut Vorschrift, ist ein Soldat bzw. eine Soldatin mindestens zweimal in der Woche für 90 Minuten dazu verpflichtet Sport zutreiben – anzustreben sind 3 mal Sport pro Woche. Des Weiteren müssen aktive Soldatinnen und Soldaten einmal im Jahr ihre körperliche Fitness unter Beweis stellen. Dafür müssen sie den Basis-Fitness-Test (BFT) ablegen. Das Deutsche Sportabzeichen hingegen ist nicht mehr verpflichtend und wird durch das Soldaten-Grundfitness-Tool (SGT) abgelöst.
BFT - Basis Fitness Test
Der Basis-Fitness-Test, kurz BFT, ist der Sporttest der Bundeswehr, wenn es um die Überprüfung der allgemeinen Grund- und Einsatzfitness geht. Bewerbende einer militärischen Laufbahn müssen ihn erfüllen und Rekrutinnen und Rekruten müssen den Sporttest am Ende ihrer Grundausbildung erfolgreich ablegen sowie später in der Truppe einmal im Jahr absolvieren.
Der Basis-Fitness-Test ist in drei Disziplinen unterteilt:
- Pendellauf: 11×10 Meter in mind. 60 Sekunden
- Klimmhang: mind. 5 Sekunden halten
- Fahrradergometer: 3.000 Meter weniger als 6:30 Minuten
Alle drei Disziplinen müssen in der angegebenen Reihenfolge innerhalb von 90 Minuten absolviert werden. Dies gibt den Gruppenführern die Möglichkeit, dich in Leistungsgruppen einzuteilen und somit besser und gezielter zu trainieren.
SGT - Soldaten Grundfitness Tool
Das Soldaten-Grundfitness-Tool wurde 2018 bei der Bundeswehr eingeführt und soll aufbauend auf den seit 2010 bestehenden Basis-Fitness-Test die Soldaten-Grundfitness überprüfen. Im Gegensatz zum BFT, ist der SGT nicht verpflichtend und muss auch nicht von den Soldatinnen und Soldaten bestanden werden. Das SGT besteht insgesamt aus vier Aufgaben und ist ein einsatzorientierter Test mit dem individuelle Leistungsdefizite aufgedeckt werden sollen. Der Unterschied zum Basis-Fitness-Test liegt zum einen in den praxisorientierten Übungen und zum anderen, dass das Soldaten-Grundfitness-Tool in Uniform, Ballistischer Weste Schutzklasse IV, Gefechtshelm und Handschuhen absolviert wird. Am Ende können anhand eines „Ampelsystems“ die Leistungen in den Kategorien „grün“, „gelb“ und „rot“ eingeordnet werden.
Das Soldaten-Grundfitness-Tool setzt sich aus vier Aufgaben zusammen:
- Bewegen im Gelände: Parcours mit Richtungs-, Lage- & Geschwindigkeitsänderungen über 130 Meter; (z. B. Feuerkampf)
- Ziehen von Lasten: Last von 50 kg über 40 m ziehen; (z. B. Personenrettung)
- Tragen von Lasten: Last von 2×18 kg über 100 Meter tragen; (z. B. Materialtransport, Personenrettung)
- Heben und Absetzen von Lasten: Last von 24 kg fünfmal auf 1,25 Meter Höhe heben (mittlere Ladekantenhöhe von Einsatzfahrzeugen, wie z. B. Materialverladung oder Personenrettung)
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