Die Grundausbildung bei der Bundeswehr
Das Ziel der Grundausbildung der Bundeswehr
Alle Rekrutinnen und Rekruten, aus Heer, Luftwaffe, Marine, Sanitätsdienst, Streitkräftebasis und Cyber- und Informationsraum, lernen während der ersten drei Monaten bei der Bundeswehr, was sie als Soldatin bzw. als Soldat wissen und können müssen – vor allem aber, lernen sie die Kameradschaft in der Truppe kennen. Ziel der Grundausbildung ist es, eine „Allgemeinmilitärische Grundbefähigung“ zu erreichen, die Grundlage für alle weiteren Ausbildungen bei der Bundewehr ist. Dafür werden die Auszubildenden intensiv unterrichtet, praktisch geschult und sportlich gefordert. Je nachdem, welchen Bereich man in der Bundeswehr angehört, werden darüber hinaus noch weitere spezifische Kenntnisse vermittelt.
Die Grundausbildung in der Bundeswehr ist so konzipiert, dass alle Soldatinnen und Soldaten am Ende des Ausbildungsabschnitts in der Lage sind, grundlegende militärische Aufgaben gemeinsam zu erfüllen. Dies ist der grundlegende Ausbildungsabschnitt, auf dem jede weitere Spezialisierung und Ausbildung aufgebaut wird. Sie ermöglicht Soldaten auch, zwischen unterschiedlichen Bereichen der Bundeswehr zu wechseln – beispielsweise vom Heer zur Luftwaffe – was ohne harmonisierte Inhalte der Grundausbildung schwierig oder unmöglich wäre. Zu den wesentlichen Inhalten der Grundausbildung zählen:
- Innere Führung
- Schießen mit Handwaffen
- Sanitätsdienstausbildung
- Körperliche Leistungsfähigkeit
- Schutzaufgaben
- ABC-Abwehr (Atomar, Biologisch, Chemisch)
- Militärischer Sicherheits- und Wachdienst
- Formaldienst
- Allgemeine Dienste
Insgesamt bildet die Grundausbildung somit die wesentliche Grundlage für die breitgefächerte und interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der verschiedenen Truppenteile der Bundeswehr.
Was muss ein/e Soldat/in nach der Grundausbildung können?
Nach Abschluss der Grundausbildung sind die Rekrutinnen und Rekruten in der Bundeswehr in der Handhabung ihrer primären Handwaffe, zumeist dem Gewehr G36, versiert und haben Kenntnisse in der Anwendung anderer Handwaffen erworben. Sie können zielsicher schießen und sind befähigt, sowohl bei Unfällen als auch im Gefecht Erste Hilfe zu leisten. Die Rekruten kennen die Dienstgrade der Bundeswehr und die dazugehörigen Formalitäten wie das Marschieren im Gleichschritt und den militärischen Gruß. Sie sind über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt und haben sich grundlegende Kenntnisse im Umgang mit und der Abwehr von Atomaren, biologischen und chemischen Kampfmitteln und Gefahren angeeignet.
Dabei verstehen sie die Basisstruktur der Bundeswehrorganisation. Durch Sport und Training haben sie ihre physische Leistungsfähigkeit und Robustheit erhöht. Sie haben Grundfertigkeiten in militärischer Sicherheit und Wachdienst erworben, erste Erfahrungen im Gefechtsdienst gesammelt und können grundlegende Überlebenstechniken wie das Aufbauen von Zelten, Feuermachen und Orientierung im Gelände umsetzen. Überdies legt die Grundausbildung den Grundstein für die weitere dienstposten- und einsatzspezifische Ausbildung der Soldaten.
An welchen Standorten findet die Grundausbildung statt?
Die Grundausbildung der Bundeswehr wird von den verschiedenen Teilstreitkräften und Dienstbereichen an unterschiedlichen Standorten in Deutschland durchgeführt. Die Marine führt ihre Grundausbildungen an Schulen, etwa in Bremerhaven oder Plön, durch. Für die Luftwaffe ist das Ausbildungsbataillon in Germersheim stationiert, wobei vorangehende Unteroffiziere ihre Ausbildung im schleswig-holsteinischen Appen absolvierten. Der Sanitätsdienst bildet seine Rekruten in Weißenfels, Rennerod oder Feldkirchen aus. Angehörige des Cyber- und Informationsraums erhalten beispielsweise in Dillingen ihre Grundausbildung. Das Heer und die Streitkräftebasis führen die Ausbildungen in ihren Verbänden verteilt über ganz Deutschland durch (Siehe auch FAQ unten).
Ablauf der Grundausbildung
Bevor es in die Praxis geht, lernen die Rekrutinnen und Rekruten zu Beginn ihrer Grundausbildung die Bundeswehr erst einmal kennen. Dazu zählen allgemeine Kenntnisse über die Bundeswehr und welchen Auftrag sie hat, aber auch, sich als Staatsbürgerin und Staatsbürger in Uniform zu verstehen, dass man als Repräsentantin bzw. Repräsentant der Bundeswehr eine Vorbildfunktion einnimmt und sich dementsprechend verhält. Zudem wird jede Rekrutin und jeder Rekrut in der Allgemeinen Truppenkunde mit den gesetzlichen Grundlagen des Soldatenberufs vertraut gemacht und lernt die militärische Umgangsformen kennen. Der Bettenbau auf der Stube wird ebenso geübt wie die Ordnung in der Kaserne zu halten.
Inhalte der Grundausbildung (idealtypisch)
Der erste Monat der Grundausbildung bei der Bundeswehr ist intensiv und vielseitig. Die Rekruten werden nicht nur körperlich gefordert, sondern erhalten auch eine umfassende Einführung in die militärischen Grundlagen, Abläufe, Werte und Fertigkeiten, die für eine erfolgreiche Laufbahn in der Bundeswehr notwendig sind. Dabei werden sowohl individuelle Fähigkeiten als auch Teamarbeit und Kameradschaft gefördert.
1. Woche
Die erste Woche markiert den Start der Grundausbildung und ist durch Einschleusung und Einkleidung der Rekruten geprägt. Die Rekruten müssen auch den Basis-Fitness-Test (BFT) absolvieren, um ihre körperliche Eignung nachzuweisen. In dieser Woche erhalten die Rekruten zudem ihre ersten Unterrichte mit dem Kompaniechef und dem Kompaniefeldwebel, welche die Grundlagen und Erwartungen des militärischen Dienstes vermitteln.
2. Woche
In der zweiten Woche rückt der Gefechtsdienst in den Vordergrund. Die Rekruten erhalten Grundlagenunterrichte und werden in der inneren Führung geschult. Zudem beginnt die Waffen- und Geräteausbildung, in der die Handhabung und Pflege der militärischen Ausrüstung im Fokus stehen. Diese Woche legt den Grundstein für das Verständnis militärischer Abläufe und Verhaltensweisen.
3. Woche
Die dritte Woche konzentriert sich auf die Sanitätsausbildung. Hier erhalten die Rekruten eine Ausbildung zum Einsatz-Ersthelfer Alpha (EEH-A). Diese Ausbildung ist essentiell, um in Notfällen adäquat reagieren und erste Hilfe leisten zu können, und stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Rekruten für ihre Kameraden.
4. Woche
In der vierten Woche wird der Gefechtsdienst fortgesetzt, mit einem Fokus auf der Fernmeldeausbildung. Die Rekruten lernen, wie man sich im Gelände orientiert und setzen ihre Ausbildung in Waffen- und Gerätehandhabung fort. Die Fähigkeit zur Kommunikation und Orientierung ist von großer Bedeutung im militärischen Alltag und bei Einsätzen.
Im zweiten Monat der Grundausbildung bei der Bundeswehr wird der Fokus vor allem auf praktischen und technischen Fertigkeiten gelegt, um die Rekruten optimal auf die Herausforderungen im Feld vorzubereiten.
5. Woche
In der fünften Woche liegt der Fokus auf Gefechtsdienst, bei dem die Rekruten in Waffen- und Gerätehandhabung sowie in ABC-Abwehr unterwiesen werden. Diese Woche ist intensiv und zielt darauf ab, die Rekruten auf mögliche Bedrohungen durch atomare, biologische oder chemische Waffen vorzubereiten.
6. Woche
Die sechste Woche konzentriert sich auf die Schießausbildung. Die Rekruten werden spezifisch im Umgang mit dem Gewehr G36 geschult, um sicherzustellen, dass sie diese Waffen sicher und effektiv handhaben, reinigen und warten können.
7. Woche
In der siebten Woche steht das Leben im Felde, auch Biwak genannt, im Vordergrund. Die Soldaten lernen, wie man in der Wildnis überlebt, sich orientiert, tarnt und improvisierte Unterkünfte baut. Diese Fähigkeiten sind entscheidend für reale Einsatzszenarien.
8. Woche
Die achte Woche beinhaltet die Wachausbildung, welche theoretische und praktische Kenntnisse für Wachdienste vermittelt. Hier erwerben die Rekruten die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um die Sicherheitsprotokolle verstehen und anwenden zu können.
Im dritten Monat der Grundausbildung bei der Bundeswehr steht die Vertiefung bereits erlangter Fertigkeiten sowie die formale Anerkennung und das feierliche Gelöbnis der Rekruten im Vordergrund.
9. Woche
In der neunten Woche wird die Schießausbildung, die in der sechsten Woche begonnen hat, fortgesetzt. Hierbei wird der Fokus weiterhin auf dem Gewehr G36 liegen. Die Rekruten werden ihre Fertigkeiten in der Handhabung dieser Waffen verfeinern, um sicher und präzise mit ihnen umgehen zu können.
10. Woche
Die zehnte Woche ist geprägt durch ein feierliches Gelöbnis. Hierbei leisten die Rekruten einen Eid auf die Bundesrepublik Deutschland und ihre verfassungsmäßige Ordnung, was einen Höhepunkt in der Grundausbildung darstellt. Es ist ein Moment des Stolzes und der Reflexion über die Verantwortung, die der Soldatenberuf mit sich bringt.
11. Woche
In der elften Woche findet ein Biwak statt, und die Rekruten müssen das bisher Erlernte unter Beweis stellen. Hier wird alles, was in den vorherigen Wochen gelernt wurde, überprüft. Nach erfolgreicher Überprüfung folgt die Beförderung der Rekruten, was einen wichtigen Meilenstein in ihrer militärischen Laufbahn markiert.
12. Woche
Die zwölfte Woche markiert das Ende der Grundausbildung mit der Ausschleusung und Inmarschsetzung. Nach Abschluss der Grundausbildung beginnen die Rekruten mit der weiterführenden Spezialgrundausbildung, in der sie spezifischere Fertigkeiten und Kenntnisse erwerben, die für ihre jeweilige Fachrichtung und Rolle innerhalb der Bundeswehr notwendig sind.
Hinweis: Der zeitliche Verlauf der verschiedenen Ausbildungsetappen kann je nach Grundausbildungsdurchgang variieren. Der schematische Ablauf bietet eine Orientierungs- und Übersichtshilfe über die in der Grundausbildung behandelten Themen.
Praktische Ausbildung und erste Hilfe
Um die Grundlagen des Gefechtsdienstes zulernen, werden die Rekrutinnen und Rekruten im praktischen Teil der Grundausbildung bei jeder Tageszeit und bei jedem Wetter ausgebildet. Dazu gehört unter anderem die Tarnung und Orientierung in unbekannten Gelände, unterschiedliche Bewegungsarten, das biwakieren im Wald und der Bau von provisorischen Unterkünften sowie das Zubereiten einer Feldmahlzeit. Als Soldatin bzw. Soldat wirst du außerdem an der Waffe ausgebildet und lernst wie man Aufgaben im Wachdienst wahrnimmt.
Zu der Grundausbildung bei der Bundeswehr gehört es ebenso, sich mit der Erste Hilfe vertraut zu machen, um im Ernstfall bei Gefechtsverletzungen Erstversorgung für sich oder Kameradinnen und Kameraden leisten zu können. Weitere praktische Bestandteile sind zudem die ABC-Abwehrausbildung und die Einweisung am Funkgerät sowie die Formalausbildung, in der unter anderem das militärische Grüßen, die korrekte Meldung an den Vorgesetzten oder auch das richtige Verhalten beim marschieren trainiert werden. Die Grundausbildung der Bundeswehr umfasst insgesamt 14 Ausbildungsgebiete, verteilt auf 450 Ausbildungsstunden.
Sport in der Grundausbildung und Basis-Fitness-Test
Neben den thematischen Kernausbildungen – die Woche für Woche stattfinden – ist Sport ein wesentlicher Bestandteil in der Grundausbildung und nahezu täglicher Begleiter. Denn Soldatinnen und Soldaten müssen für ihren Dienst körperlich fit und belastbar sein. Als Rekrutin bzw. Rekrut wirst du nicht nur mit speziellen Trainingseinheiten (Military Fitness), Ausdauerläufen und Hindernisparcours körperlich fit gemacht, du musst auch deine körperliche Leistungsfähigkeit in einem Sporttest, dem Basis-Fitness-Test, unter Beweis stellen.
Der BFT, bestehend aus drei Disziplinen: Pendellauf, Klimmhang und Fahrradergometer, ist nicht nur Prüfungsteil im Rahmen der Eignungsfeststellung für Bewerbende der Bundeswehr, sondern muss auch am Ende der Grundausbildung sowie später in der Truppe einmal im Jahr von jeder Soldatin und jedem Soldat absolviert werden.
Ausbildung an der Waffe
Die Waffen- und Schießausbildung in deiner Grundausbildung hängt von deiner Grundausbildungs-Einheit und deiner späteren Verwendung ab. Jede Soldatin und jeder Soldat wird standardmäßig am Sturmgewehr der Bundeswehr G36 ausgebildet. Die Ausbildung an der Pistole P8 oder dem Maschinengewehr MG3/MG4 oder MG5 sind nicht immer der Fall. In der Wachausbildung wirst du befähigt in der militärischen Wache eingesetzt zu werden. Dies umfasst eine Rechtsausbildung, Handlungstraining im Streifenrahmen und das Wachschießen.
Feierliches Gelöbnis und Abschluss der Grundausbildung
Gegen Ende der Grundausbildung findet für die Soldatinnen und Soldaten das feierliche Gelöbnis statt, in dem sie sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung bekennen und geloben „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Den Abschluss der Grundausbildung bildet die sogenannte Rekrutenbesichtigung, bei der das Erlernte von erfahrenen Ausbilderinnen und Ausbildern überprüft wird. Hier entscheidet sich, wer die Grundausbildung bestanden hat – und wer nicht.
Der Wortlaut des Gelöbnisses wird vorgesagt und anschließend wiederholt. Wehrdienstleistende geloben, Zeitsoldaten schwören:
Freiwillig Wehrdienstleistende (FWDL)
„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“
Der Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ kann gesprochen werden, muss aber nicht.
Soldaten auf Zeit (SaZ)
„Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe.“
Der Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ kann gesprochen werden, muss aber nicht.
Nach dem feierlichen Gelöbnis ist es den Soldatinnen und Soldaten erstmalig gestattet, in Uniform nach Hause zu fahren.
Nach der Grundausbildung
Wenn du die Grundausbildung nach drei intensiven Monaten bei der Bundeswehr erfolgreich abgeschlossen hast, bist du nicht nur in der Lage, als Wach- und Sicherungssoldat eingesetzt zu werden, du kannst dann ebenso einfache Aufgaben unter Gefechtsbedingungen wahrnehmen und bist im Stande lebensrettende Maßnahmen durchzuführen. Je nach Verwendung und Tätigkeitsbereich, erfolgt nach der Grundausbildung die weitere allgemeinmilitärische oder militärfachliche Ausbildung, um dich auf deine künftigen Aufgaben bei der Bundeswehr vorzubereiten.
Persönliche Packliste für die Grundausbildung
Deine Grundausbildung steht kurz bevor und du möchtest wissen, welche Gegenstände und Dokumente du zum Dienstantritt mitnehmen sollst? Im Folgenden findest du eine sinnvolle Packliste für die Grundausbildung. Je nach persönlichem Bedarf kannst du selbstverständlich Punkte weglassen oder hinzufügen:
- Einberufungsbescheid / Aufforderung zum Dienstantritt
- Personalausweis
- EC-Karte und Bargeld für die ersten zwei bis drei Wochen
- Medikamente
- wichtige medizinische Unterlagen (z. B. von größeren OPs, Impfpass, Allergiepass, Röntgenbilder vom Zahnarzt)
- Duschgel
- Shampoo
- Zahnbürste
- Zahncreme
- Duschhandtuch
- Badelatschen (Wird bei der Einkleidung ausgegeben, aber das kann schon mal ein bis zwei Tage dauern)
- Deo
- Rasierer
- Rasierschaum
- Hautpflegecreme
- Für die Frauen: ausreichend Hygieneartikel
- Müsliriegel, Nüsse, etc.
- Getränke
- Unterwäsche für zwei bis drei Wochen
- private Bekleidung
- private Sportschuhe (dürfen genutzt werden)
- Handwaschmittel (z. B. Rei in der Tube)
- ggf. weitere weiße Sportsocken
- 5x Spindschlösser (2x Spindtüren, 1x Spindoberteil, 1x Privatfach, 1x Reserve)
- Smartphone inklusive Ladegerät
- kleine Taschenlampe
- evtl. Buch, Zeitschrift, sonstiges für die Freizeitunterhaltung
- Wecker
PDF (52 kB)
Vorbereitung auf die Grundausbildung
Deine Verpflichtung als Soldatin bzw. Soldat ist unterschrieben und bald geht es mit der Grundausbildung los! Wir haben alle wichtigen Informationen, Abläufe, Tipps und Tricks aus dem täglichen Dienst der Bundeswehr für dich zusammengestellt und helfen dir dabei, dich mit den Aufgaben in der Grundausbildung vertraut zu machen und vorzubereiten: Zahlreiche Praxis-Tipps aus erster Hand, Schwerpunkte und Ablauf der Grundausbildung, Grundwissen zu Staat und Politik, Dienstgrade, Waffenkunde, Wehrrecht u. v. m.
Tipps und Empfehlungen
Damit du optimal in die Grundausbildung starten kannst, solltest du die Möglichkeit nutzen dich bereits vor Dienstantritt vorzubereiten. Dazu kannst du folgendes tun:
- Die deutsche Nationalhymne auswendig lernen
- Das NATO-Alphabet auswendig lernen
- Die Dienstgrade aller Teilstreitkräfte auswendig lernen – vor allem die des Heeres
- Folgende Bereiche trainieren: Rumpfstabilität, Fingerkraft des Zeigefingers Ihrer Schreibhand, Ausdauer (Lauftraining)
Fit für die Grundausbildung?
FAQ - Grundausbildung
Wann beginnt die Grundausbildung bei der Bundeswehr?
Die Grundausbildung der Bundeswehr beginnt für die Soldatinnen und Soldaten monatlich. Das Einstellungsdatum ist dann, wenn es die Einheit zulässt, in der Regel jedoch am Anfang eines Monats. Der Dienstantritt verschiebt sich entsprechend auf den nächsten Werktag, sollte der Erste eines Monats auf ein Wochenende oder einen Feiertag fallen.
Was muss man nach der Grundausbildung als Soldatin bzw. Soldat können?
Nach der Grundausbildung der Bundeswehr beherrschst du den sicheren Umgang und das Schießen mit deiner Handfeuerwaffe – in der Regel dem Gewehr G36 sowie der Pistole P8. Du kannst bei Verletzten Personen Erste Hilfe leisten und kennst deine Rechte sowie Pflichten als Soldatin bzw. Soldat. Im Gleichschritt marschieren, militärisch Grüßen, die Dienstgrade und die grundlegende Organisation der Bundeswehr kennen – sind keine Herausforderung mehr für dich. Zudem hast du Grundkenntnisse der Abwehr von ABC-Kampfmittel und ABC-Gefahrenpotential.
Durch das sportliche Training bist du körperlich fit und steigerst deine Leistungsfähigkeit und Robustheit. Du hast erste Erfahrungen im Gefechtsdienst gemacht und kannst Aufgaben der militärischen Sicherheit und im Wachdienst übernehmen. Du weißt, wie man ein Zelt aufbaut, Feuer macht und sich im Terrain orientiert.
Wird während der Grundausbildung mit scharfer Munition geschossen?
In der Schießausbildung wird der Umgang mit der Handfeuerwaffe für Gewehr und Pistole erlernt, meist mit dem G36 und der P8. Erst wenn du über die technischen Eigenschaften der Waffen Bescheid weißt und den genauen Ablauf des Schießens verinnerlicht hast, wird mit scharfer Munition auf der Schießbahn geschossen.
An welchen Standorten findet die Grundausbildung satt?
An welchen Standort deine Grundausbildung stattfindet, ist abhängig davon, in welcher Teilstreitkraft du bei der Bundeswehr tätig bist. Die Luftwaffe führt die GA im Luftwaffenausbildungsbataillon mit Standort in Germersheim und Roth, sowie an der Unteroffizierschule der Luftwaffe am Standort Heide durch. Die Marine führt die GA an ihren Schulen in Bremerhaven, Parow und Plön durch. Im Sanitätsdienst findet die GA an den Standorten Weißenfels, Rennerod und Feldkirchen statt, beim Cyber- und Informationsraum beispielsweise in Dillingen. Heer und Streitkräftebasis bilden in ihren Verbänden in ganz Deutschland aus, zum Beispiel in Seedorf, Merzig, Ahlen, Prenzlau, Gera und Stetten am kalten Markt.
Wie ist man während der Grundausbildung in der Kaserne untergebracht?
Während der Grundausbildung werden die Soldatinnen und Soldaten in Kompanien untergebracht, wobei eine Trennung nach Geschlechtern erfolgt. Die Unterbringung erfolgt in Stuben, die entweder für zwei, vier oder sechs Personen ausgelegt sind.
Gibt es WLAN in der Kaserne?
Auf deiner Stube kannst du das WLAN am Standort kostenlos nutzen.
Kann man in der Kaserne Wäsche waschen?
Du hast die Möglichkeit, deine dienstliche Bekleidung unentgeltlich über die Bundeswehr-Wäscherei reinigen zu lassen. Für private Kleidungsstücke gelten die am Standort festgelegten Regelungen, die bitte zu beachten sind.
Zu welcher Uhrzeit muss man in der Grundausbildung morgens aufstehen?
Während der Grundausbildung werden die Rekruten um 05:00 Uhr geweckt. Nach den morgendlichen Routinen wie Körperpflege, Ankleiden, Stärkemeldung und Stubenkontrolle, frühstücken sie gemeinsam in der Truppenküche. Die Hauptausbildung beginnt normalerweise um 07:00 Uhr und wird durch eine Mittagspause unterbrochen. Der Dienst dauert, abhängig vom Ausbildungsprogramm, bis zum späten Nachmittag oder Abend, wobei der Dienstschluss meistens zwischen 17:00 Uhr und 19:00 Uhr liegt.
Darf man in der Grundausbildung zu Hause schlafen?
Während der Grundausbildung bist du Unterkunftspflichtig und musst in der Kaserne übernachten. Grundsätzlich ist ab 22:00 Uhr Nachtruhe und ab 23:00 Uhr Zapfenstreich. Über Ausnahmen kann der jeweilige Kompaniechef entscheiden.
Muss man in der Grundausbildung am Wochenende in der Kaserne bleiben?
In der Grundausbildung gibt es grundsätzlich kein Wochenenddienst. Es bleibt daher dir überlassen, ob du am Wochenende nach Hause fährst oder in der Kaserne bleibst. Auch am ersten Wochenende darfst du in der Regel wieder nach Hause fahren – Ausnahmen werden dir in deinem Begrüßungsschreiben mitgeteilt.
Wie sind die Dienstzeiten in der Grundausbildung?
Während deiner Grundausbildung beträgt die Dienstzeit mindestens 41 Stunden pro Woche. Dienstschluss ist in der Regel 16:30 Uhr, Freitags um 11:00 Uhr.
Kann man in der Grundausbildung nach Dienstende die Kaserne verlassen?
Nach Dienstschluss hast du Freizeit und darfst natürlich auch die Kaserne verlassen und dich frei bewegen. Jedoch musst du bis zum Zapfenstreich wieder auf deiner Stube sein.
Kann man in der Grundausbildung Urlaub nehmen?
In der Grundausbildung kannst du grundsätzlich keinen Urlaub nehmen. In besonderen Fällen kann jedoch Urlaub genehmigt werden.
Ist die Verpflegung in der Grundausbildung kostenlos?
Als Freiwillig Wehrdienstleistende erhältst bei deiner Einstellung eine rote Verpflegungskarte, für dich ist die Verpflegung in der Truppenküche dann kostenlos. Wenn du Zeitsoldat bist, bekommst du eine grüne Verpflegungskarte, die du im Küchengebäude mit Bargeld aufladen musst. Aktuell beläuft sich der Tagessatz für die Verpflegung auf ca. 6 Euro pro Tag, somit benötigst du als SAZ ca. 30 Euro Verpflegungsgeld in der Woche.
Ist man in der Grundausbildung dazu verpflichtet in der Truppenküche essen zu gehen?
In den ersten Wochen der Grundausbildung bist du dazu verpflichtet, das Frühstück, Mittagessen und Abendessen in der Truppenküche einzunehmen. Der aktuelle Tagessatz beträgt 9,60 € (2,00€ Frühstück, 3,80€
Mittagessen und 3,80€ Abendessen). Erst ab der dritten oder vierten Woche musst du nur noch zum Frühstück und Mittagessen in die Truppenküche gehen.
Werden in der Grundausbildung FWDL und SAZ gleich ausgebildet?
Egal, ob du FWDL oder SAZ bist, die Grundausbildung ist für alle Soldatinnen und Soldaten gleich.
Wann wird in der Grundausbildung das erste Mal Gehalt gezahlt?
Wenn du zu deinem Dienstantritt alle erforderlichen Unterlagen vollständig einreichst, wird eine Abschlagszahlung eingeleitet. Auf diese Weise bekommst du innerhalb der ersten 14 Tage der Grundausbildung dein erstes Gehalt. Die reguläre Gehaltsüberweisung erfolgt am letzten Arbeitstag des Monats für den kommenden Monat im Voraus.
Was passiert, wenn man die Grundausbildung nicht besteht?
Solltest du wesentliche Ausbildungsinhalte der Grundausbildung nicht bestehen oder verpassen, wird von den Ausbildenden nachgeschult und du darfst die Ausbildung wiederholen. Die GA schließt mit der Zuerkennung der ATN „Sicherungs- und Wachsoldat Streitkräfte (SK)“ ab. Diese Zuerkennung ist an folgende Voraussetzungen gebunden:
- erfolgreiche Teilnahme an der Sanitätsausbildung „Einsatzersthelfer A“
- erfolgreiche Teilnahme an der Allgemeinen Wachausbildung
- Erfüllen der Schulschießübungen G36-S-5 (Gewehr G36) und P-S-2 (Pistole) bzw.
- Erfüllen der Schießübungen G-GL-2 und G-NB-I-5 (Gewehr G36) sowie P-GL-2 und P-NB-I-3 (Pistole), nach dem neuen Schießausbildungskonzept
- erfolgreiche Teilnahme an der „Rekrutenbesichtigung“ (praktische Prüfung der Grundausbildung)
Für die weitere Ausbildung als Soldat auf Zeit (SAZ) ist eine bestandene Grundausbildung jedoch Voraussetzung; sie kann von Zeitsoldaten einmal wiederholt werden.
Muss ich mir in der Grundausbildung alles gefallen lassen?
Nein. Auch die Ausbilder müssen sich unter anderem an die Menschenrechte, das Soldatengesetz, die Zentralen Dienstvorschriften und vieles mehr halten. Wenn diese dagegen verstoßen sollten, hast du das Recht, dich darüber zu beschweren.
Wen kann man ansprechen, wenn es einem nicht gut geht?
Deine nächsten Ansprechpartner sind deine Gruppen- und Zugführer, mit denen du täglich im Austausch stehst. Auch der Kompaniefeldwebel steht dir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Bei medizinischen Problemen werden deine Vorgesetzten dich an das Sanitätsversorgungszentrum am Standort verweisen.
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