Die Streitkräftebasis der Bundeswehr: Dienstleister und Unterstützer
Der Auftrag der Streitkräftebasis
Die Streitkräftebasis (SKB) entstand im Oktober 2000 als unabhängige militärische Organisationsstruktur der Bundeswehr, ist jedoch keine eigenständige Teilstreitkraft. Mit etwa 22.500 Soldatinnen und Soldaten versteht sich die SKB als kollektive Serviceeinrichtung der Bundeswehr und konzentriert sich auf Aufgaben, die zuvor von den Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe und Marine selbstständig oder in den zentralen militärischen Dienststellen erfüllt wurden. Im Laufe der Zeit hat sich die Streitkräftebasis erheblich verändert. Bestimmte Bereiche wurden herausgelöst und in eigenständige Organisationen integriert.
Darüber hinaus ist die Streitkräftebasis auch zuständig für die militärische Katastrophenhilfe im Inland, zum Beispiel bei Naturkatastrophen oder bei der Bewältigung großer Unglücksfälle. Sie unterstützt die zivilen Behörden bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit.
Die Aufgaben der Streitkräftebasis
Die SKB ist zuständig für eine Reihe von Aufgaben, darunter die Logistik, die Instandsetzung und Wartung von militärischem Material, die Bereitstellung von Verpflegung und Unterkünften, die IT-Unterstützung, die Militärpolizei und Feldjägerdienste sowie weitere spezialisierte Dienste wie das ABC-Abwehrkommando.
Die Hauptaufgaben der Streitkräftebasis umfassen u. a. folgende Bereiche:
- Logistik: Die Logistik innerhalb der Streitkräftebasis der Bundeswehr ist ein elementarer Bestandteil, um die Funktionstüchtigkeit und Einsatzbereitschaft der Teilstreitkräfte zu gewährleisten. Die Logistikspezialisten der SKB sind dafür verantwortlich, dass die Bundeswehr stets mit Materialien, Ersatzteilen, Unterkünften und vielen weiteren Dingen, einschließlich Kraftstoff und Munition, versorgt wird. Diese wichtige Aufgabe erfüllen sie sowohl bei Einsätzen im Ausland als auch auf heimischem Boden in Deutschland.
- Feldjäger: Die Militärpolizei der Bundeswehr, die Feldjäger, sind ein integraler Bestandteil der Streitkräftebasis. Ihre Hauptaufgaben umfassen die Durchsetzung von Ordnung und Sicherheit innerhalb der Bundeswehr, die Durchführung polizeilicher Ermittlungen und die Überwachung des militärischen Straßenverkehrs. Zusätzlich spielen sie eine entscheidende Rolle in den Auslandsmissionen der Bundeswehr, indem sie die militärische Ordnung durchsetzen und sicherstellen, dass das Völkerrecht eingehalten wird.
- ABC-Abwehr: Die ABC-Abwehr der Streitkräftebasis befasst sich mit dem Schutz vor, der Erkennung von und dem Umgang mit Atomwaffen, biologischen Waffen und chemischen Waffen (daher der Begriff „ABC“). Sie ist unerlässlich für die Sicherheit und Überlebensfähigkeit der Bundeswehr und anderer internationaler Streitkräfte, mit denen sie zusammenarbeitet.
- Diensthundewesen: Das Diensthundewesen der Streitkräftebasis ist verantwortlich für die Ausbildung und den Einsatz von Militärhunden in der Bundeswehr. Diese speziell ausgebildeten Hunde unterstützen die Bundeswehr in verschiedensten Aufgabenbereichen, einschließlich Sprengstoffsuche, Drogenaufspürung, Wach- und Schutzaufgaben sowie in der Rettung von Personen.
- Rüstungskontrolle: Die Streitkräftebasis der Bundeswehr ist auch für die Rüstungskontrolle verantwortlich. Diese Abteilung hat die Aufgabe, sicherzustellen, dass Deutschland seinen Verpflichtungen nach internationalen Verträgen und Vereinbarungen zur Rüstungskontrolle nachkommt.
- Ausbildung: Die Ausbildung innerhalb der Streitkräftebasis (SKB) der Bundeswehr deckt ein breites Spektrum an Aufgaben ab und hat das Ziel, sowohl zivilen als auch militärischen Personal die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln.
- Informationsarbeit: Die Informationsarbeit der Streitkräftebasis (SKB) ist eine zentrale Aufgabe, um die Transparenz und das Verständnis für die Bundeswehr in der Bevölkerung zu fördern. Sie ist zuständig für die Kommunikation der Aktivitäten, Missionen und Leistungen der Bundeswehr sowohl intern als auch extern.
Kommando Streitkräftebasis (KdoSKB)
Das Führungskommando Streitkräftebasis (KdoSKB), mit Sitz in Bonn, stellt die zentrale Leitungsinstanz der Streitkräftebasis dar. Es wurde am 1. Oktober 2012 ins Leben gerufen und unterstützt den Inspekteur der Streitkräftebasis bei der Leitung der ihm untergebenen Einheiten. Dabei gewährleistet das Kommando die Bereitschaft und die Erfüllung der Aufgaben von mehr als 200 Dienststellen im In- und Ausland. Die Streitkräftebasis sieht sich selbst als globaler Dienstleister für die gesamte Bundeswehr. Ihr umfangreiches Aufgabengebiet umfasst eine Vielzahl von Bereichen, darunter Logistik, Militärmusik, militärpolizeiliche Feldjägerdienste, Ausbildung von Diensthunden und ABC-Abwehr. Alle Fähigkeitskommandos der Streitkräftebasis sowie weitere bundeswehrübergreifende Dienststellen fallen direkt unter das Kommando Streitkräftebasis.
Gliederung und Standorte der Streitkräftebasis
Die Gliederung der Streitkräftebasis der Bundeswehr teilt sich in verschiedene Truppenteile und Standorte auf. Der Leiter der Organisationsstruktur ist der Inspekteur der Streitkräftebasis, der am Standort Bonn im Kommandobasis Streitkräfte tätig ist. In seiner Rolle als Truppendienstführer berichtet er direkt an den Generalinspekteur der Bundeswehr. Die nachfolgenden Truppenteile und Dienststellen gehören zur direkten Unterordnung des Kommandos Streitkräftebasis, welches als Leitungseinheit der Streitkräftebasis agiert.
Logistikkommando der Bundeswehr (Erfurt)
Das Logistikkommando der Bundeswehr, das seinen Sitz in der Löberfeld-Kaserne in Erfurt hat, ist das umfangreichste Fähigkeitskommando innerhalb der Streitkräftebasis. Es bündelt Kompetenzen und Expertise in Bezug auf Einsatz, Ausbildung und Weiterentwicklung der Bundeswehrlogistik. Folgende Truppenteile sind unterstellt:
- Logistikbataillon 161
- Logistikbataillon 163
- Logistikbataillon 171
- Logistikbataillon 172
- Logistikbataillon 461
- Logistikbataillon 467
- Logistikbataillon 472
- Logistikregiment 1
- Logistikschule der Bundeswehr
- Logistikzentrum der Bundeswehr
- Spezialpionierregiment 164
- Zentrum Kraftfahrtwesen der Bundeswehr
Logistikkommando der Bundeswehr
Löberfeld-Kaserne
Zeppelinstraße 18
99096 Erfurt
Thüringen
Kommando Feldjäger der Bundeswehr (Hannover)
Das Kommando der Feldjäger der Bundeswehr, mit Hauptquartier in Hannover, ist für etwa 3.000 Soldatinnen und Soldaten an 23 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland zuständig. Der Stab, bestehend aus etwa 150 Mitgliedern, übernimmt die Gesamtführung der Feldjägertruppe, organisiert Einsätze und kümmert sich um die Bereiche Aus- und Weiterbildung. Folgende Truppenteile sind unterstellt:
- Feldjägerregiment 1
- Feldjägerregiment 2
- Feldjägerregiment 3
- Schule der Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr
Kommando Feldjäger der Bundeswehr
Scharnhorst-Kaserne
Langenforther Straße 1
30657 Hannover
Niedersachsen
ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr (Bruchsal)
Das ABC-Abwehrkommando in Bruchsal ist zuständig für die Aufklärung von Atom-, Biologie- und Chemiewaffen sowie industriellen ähnlichen Gefahrenstoffen im Einsatz. Es stellt sicher, dass Personal, Material und Infrastruktur dekontaminiert und desinfiziert werden. Darüber hinaus ist das ABC-Abwehrkommando verantwortlich für die Erstellung der Grundlagen und die Förderung von Ausbildung und Weiterentwicklung in diesem Bereich. Folgende Truppenteile sind unterstellt:
- ABC-Abwehrregiment 1
- ABC-Abwehrbataillon 7
- ABC-Abwehrbataillon 750
- Schule SBC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben
ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr
General-Dr.-Speidel-Kaserne
Eichelberg 1
76646 Bruchsal
Baden-Württemberg
Streitkräfteamt (Bonn)
Das Streitkräfteamt ist verantwortlich für eine Vielzahl von Fachaufgaben, die das gesamte Spektrum der Bundeswehr betreffen. Dazu gehören beispielsweise die Verwaltung der Bibliotheken und die Zuständigkeit für die Wehrpsychologie. Das Streitkräfteamt leitet eine Reihe von Einrichtungen sowohl im Inland als auch im Ausland, von der Diensthundeschule bis hin zu den Militärattachéestäben. Folgende Dienststellen sind unterstellt:
- Bundeswehrkommando USA und Kanada
- Deutscher Anteil NATO School, Oberammergau
- Deutsche Delegation Niederlande
- Bibliotheksverbund versorgt die Truppe mit Fachwissen
- George C. Marshall Center (Deutscher Anteil)
- Integriertes Fach- und Ausbilderzentrum SASPF Bw
- Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr (Ulmen)
- Sportschule der Bundeswehr (Warendorf)
- Zentrum Informationsarbeit Bundeswehr (Strausberg)
- Zentrum Militärmusik der Bundeswehr (Bonn)
- Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr (Geilenkirchen)
Streitkräfteamt
BMVg Hardthöhe
Pascalstraße 10 s
53125 Bonn
Nordrhein-Westfalen
Bundesakademie für Sicherheitspolitik (Berlin)
Die Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) tritt als interdisziplinäre Bildungseinrichtung der Bundesregierung im Bereich der Sicherheitspolitik auf. Sie trägt dazu bei, ein ganzheitliches Verständnis für die sicherheitspolitischen Zielsetzungen Deutschlands und die integrierte Sicherheit zu entwickeln. Die Struktur der Akademie besteht aus drei Hauptabteilungen: Unterricht, Fachveranstaltungen und öffentlicher Dialog.
Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Schlossanlage Schönhausen
Ossietzkystraße 44/45
13187 Berlin
Berlin
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